Samstag, 15. Juni 2013 - "Totalausfall"

Um zwei Uhr nachts wachte ich auf, weil es mich vor Kälte bibberte. Ganz toll... Schüttelfrost... aber das ist mir nicht unbekannt, ich bekomme immer gleich starkes Fieber, wenn meinem Körper was nicht passt. Die Magenschmerzen waren weg, dafür wühlte ich nach mehreren kurz aufeinander folgenden Besuchen im Badezimmer nun hektisch das Imodium Akut aus meiner Reiseapotheke

Und ich hatte Durst bis zum geht nicht mehr. Aber an Wasser konnte ich gerade nicht mal denken, also vernichte ich meine Bestände von zimmerwarmem Cola - lecker...

Ich legte mich wieder ins Bett, nur um gleich wieder aufzuspringen und erneut hektisch ins Badezimmer zu rennen. Ich warf daraufhin noch ne Dosis Imodium ein... Dann las ich, bis ich wieder müde wurde.

Als ich das nächste Mal aufwachte, zeigte der Wecker bereits 8.40 Uhr. Schnell, natürlich erst nach einem Badezimmerbesuch und einer weiteren Dosis Imodium, zog ich mir was an und schlurfte dann nach vorn zum Frühstücksbereich bei der Lobby. Dort knabberte ich an einer Scheibe trockenen Toasts und trank zwei Becher Schwarztee. Dann schleppte ich mich zurück ins Zimmer. Mir war klar, dieser Tag war ein Totalausfall Etwas zu unternehmen hatte keinen Sinn, denn ich war einfach zu "klapprig". Der Flüssigkeitsverlust hatte den Kreislauf geschwächt, mir war leicht schwindelig und mein Kopf fühlte sich an, als ob zwei übergewichtige Elefanten zu lauter Rapmusik Polka tanzen. Außerdem war es im Moment auch noch viel zu riskant, nicht in unmittelbarer Nähe einer Toilette zu sein. Ich krabbelte wieder ins Bett und fing erneut an, entsetzlich zu frieren. Also zog ich noch die Überdecke über mich drüber.

Gegen 14 Uhr wachte ich auf. Ich ging nach draußen und rauchte erstmal eine Zigarette. Dass ich überhaupt wieder das Bedürfnis hatte, den Nikotinspiegel anzuheben, zeigte mir, dass ich mich auf dem Weg der Besserung befand
Kurz darauf klopfte es an der Tür. Es war das Zimmermädchen und sie sagte, sie würde später wiederkommen. Ich erwiderte, dass sie ruhig reinkommen kann, denn ich würde auf dem Zimmer bleiben, da ich mich nicht wohl fühle. Ich verzog mich auf die Veranda vor meinem Zimmer, denn dort war es angenehm schattig, und las ein Weilchen. Ca. 1,5 Stunden später klopfte es erneut, es war wieder das Zimmermädchen. Sie fragte, wie es mir geht und ob sie was für mich tun können, was bestimmtes zum Essen holen, Arzt rufen usw. - ich fand das sehr aufmerksam und habe mich erfreut bedankt. Mir ging es langsam wirklich wieder besser.

Und als sich später dann ein Hungergefühl meldete, sattelte ich Mausi und fuhr zum Walmart. Bananen und Dosensuppen waren schnell gefunden und dann durchstöberte ich die Haushaltsabteilung nach einer Schüssel für die Mikrowelle.

Als ich aus dem Walmart rauskam, herrschte mittlerweile Gewitterstimmung. In der Ferne donnerte es und es regnete sogar ca. 25 Tropfen. Also kein Wetter, bei dem man irgendwo draußen in der Pampa auf Lehmpisten unterwegs sein will. War mein Tag Totalausfall also gar nicht soooooo schlimm.

Zurück im Motelzimmer beäugte ich das Mikrowellengerät erstmal genauer (ich hab daheim keine). Die Auswahl an Knöpfchen war überschaubar und kurz darauf drehte eine Portion Hühnersuppe ihre Runden Die gab mir dann auch Energie zurück und vor allem blieb sie auch drin.

Den Rest des Nachmittags verbrachte ich wieder auf der Veranda. Ich ließ mich im Forum von den lieben DAlern bedauern und trösten und begann auch, für morgen schon wieder kleine Pläne zu schmieden. Meine eigentlichen Vorhaben konnte ich vergessen, dafür traute ich der ganzen Sache noch nicht so richtig. Und nach so ner Attacke dann gleich am übernächsten Tag ne stundenlange Wanderung zu machen, das würde ich meinem Kreislauf nicht zumuten.

Und ich freute mich mal wieder besonders über meinen Kindle Ich hatte mir diesen nach langem Nachdenken Anfang des Jahres zugelegt. Ich war so skeptisch, ob ich nicht "das Buch in der Hand, das Umblättern, etc." vermissen würde. Total überflüssige Gedanken! Ich habe das Teil vom ersten Moment an geliebt und saß jetzt gemütlich da und wählte das nächste Buch aus.

Später wurde es dann doch etwas frisch und ich zog mir meine Fleecejacke über, bevor ich dann endgültig nach drinnen ging.

Da ich heute so lange geschlafen hatte, wurde es wieder mal 23.30 Uhr, bis ich in den Federn lag.

Und damit der Tag heute nicht fast ganz bilderlos ist, kriegt Ihr hier jetzt nun ein paar der Quatsch-Fotos, die ich zwischendurch immer mal gemacht habe.

Hier ist mein Reisebegleiter, der ist am Grand Canyon zugestiegen:

Sein Stammplatz im Auto:

Gefahrene Meilen: 5