1. Tag:
Fahrt und Hellendorf

2. Tag:
Hellendorf

3. Tag:
Festung König-stein & Bastei

4. Tag:
Bastei, Lilienstein, Wehlen

5. Tag:
Herkulessäulen, Burg Stolpen, Schloss Rammenau

6. Tag:
Dresden

7. Tag:
Dresden

8. Tag:
Schloss Moritz-burg und Rück-fahrt

Freitag, 20. Oktober 2006

Halb sieben klingelte der Wecker und Punkt 7 Uhr war ich beim Frühstück. Um 7.45 Uhr stieg ich in die Straßenbahn, fuhr wieder bis zum Albertplatz, lief über die Augustusbrücke und war gegen 8.30 Uhr am Residenz-Schloss, vorm Historischen Grünen Gewölbe.

Das Historische Grüne Gewölbe, die Schatzkammer von August dem Starken, ist erst seit September dieses Jahres zu besichtigen und der Ansturm daher entsprechend hoch. Erschwerend kommt hinzu, dass pro Stunde nur 100 Personen eingelassen werden, da die Kunstschätze jetzt frei ausgestellt werden, sich also nicht mehr in schützenden Vitrinen befinden. Die Besucher müssen daher immer eine Luftschleuse passieren, damit kein Staub etc. in diese Räume eingeschleppt wird.

Über das Internet kann man sich Eintrittskarten innerhalb eines bestimmten Zeitfensters kaufen, diese sind jedoch über Monate im Voraus ausverkauft. Allerdings werden pro Tag 250 Eintrittskarten vor Ort verkauft.

(Für alle USA-Südwest-Kenner: Wegen dieser ganzen Prozedur nenne ich das Historische Grüne Gewölbe die "Wave von Dresden" )

Um halb neun stellte ich mich also an die bereits aus 24 Personen bestehende Schlange an Entgegen meiner Befürchtungen verging die Zeit jedoch einigermaßen fix, denn man kam automatisch mit den anderen Wartenden ins Gespräch und machte ein paar nette Witzchen, so nach dem Motto: "Anstehen sind wir ja gewöhnt, und diesmal wissen wir sogar schon, nach was". - Nicht so wie zu DDR-Zeiten, wenn man sich halt mal mit angestellt hatte, ohne zu wissen, ob es nun Bananen oder Apfelsinen gab

Um 10 Uhr wurde die Kasse geöffnet und um 10.15 Uhr hielt ich ein Ticket für 10.30 Uhr in der Hand. Im Vorraum des Historischen Grünen Gewölbes erhielt man eine Audio-Tour, aber nicht in der Walkman-Kopfhörer-Variante, sondern in Form eines großen Handys. Dann musste man sich in einer Zweierreihe aufstellen, um die Luftschleuse zu passieren. Das ist doch bissl zeitaufwändig, da zwischen den Durchgängen immer eine kleine Pause ist.

Das Historische Grüne Gewölbe besteht aus 8 Zimmern, jedes mit einem anderen Namen und Ausstattungsmerkmalen. Es ist wirklich atemberaubend, nicht zu beschreiben. Welch eine Pracht!

Standen früher die ausgestellten Kunstgegenstände im Vordergrund, so verblassen diese heute fast gegen die wundervoll restaurierten Räume. Jeder Raum hat eine Nummer, über welche man über das Telefon-Teil Informationen abrufen kann. Dies trifft auch auf einzelne Ausstellungsstücke zu.

Eine knappe Stunde lang bestaunte ich die Räume und die Ausstellungsgegenstände. Dann holte ich mir im Schloss-Café einen Kaffee und machte eine Zigarettenpause. Erstmal Füße ausruhen...

Das Dumme an dieser morgendlichen Ansteherei ist, dass man dadurch bereits ziemlich fuß-tot gemacht wird, ohne überhaupt schon irgendwas gesehen zu haben Aber gut, was will man machen.

Am Taschenberg Palais fotografierte ich noch den Cholera-Brunnen und schlenderte dann zum Zwinger, in dem ich mich noch ein Weilchen aufhielt.

Durch ein Fenster im Historischen Grünen Gewölbe hatte ich vorher schon gesehen, dass dunkle Wolken aufzogen und nun begann es sogar etwas zu tröpfeln. Ich entschied mich für ein kleines Mittagessen im Semper-Bistro.

Um 13.30 Uhr nahm ich an einer Führung in der Semperoper teil. Auch hier hatte sich eine ganz nette Menschenschlange gebildet und man musste gute 20 Minuten warten. Die Führung dauerte ca. 45 Minuten und war sehr interessant und kurzweilig. Man erhielt einen guten Überblick über die Geschichte der Oper, gespickt mit ein paar netten Episoden

Da ich am Abend vorher in meinen Unterlagen geblättert und ein paar weitere Details zur Hofkirche gefunden hatte, ging ich nun dort noch mal hin, um mir das Gelesene mit eigenen Augen anzuschauen.

Am Fürstenzug vorbei, umrundete ich nochmals die Frauenkirche und betrat bei der Kunstakademie wieder die Brühlsche Terrasse.

Um 16 Uhr machte ich mich über die Augustusbrücke wieder zurück zum Albertplatz und fuhr ins Hotel. Für 19 Uhr war ich mit Isa und Steffen in der Brauerei & Ballhaus Watzke verabredet und wollte mich vorher noch bissl frisch machen und umziehen. Kurz vor 18 Uhr machte ich mich dann auch schon wieder auf den Weg: Mit der Straßenbahn Linie 7 zum Pirnaischen Platz, dort dann in die Linie 4 umsteigen und um 18.45 Uhr war ich beim Watzke.

Ich rauchte noch eine Zigarette und beobachtete die Leute, die ins Watzke hinein gingen. Seltsam... viele trugen aufwendige Abendgarderobe, ich fing schon an, mit Gedanken um einen Dress-Code zu machen, von dem ich bisher noch nix gehört hatte

Aber dann kamen auch schon Isa & Steffen angelaufen, beide ordentlich in Jeans Wir verbrachten sehr nette Stunden bei dem super-leckeren Watzke-Bier und mit amerikanischen und sächsischen Themen.

Auf der Rückfahrt stieg ich am Theaterplatz aus, denn ich wollte die so schön angestrahlten Gebäude noch fotografiere

Leider klappte dies nur bei der Semper Oper, der Semper-Fassade vom Zwinger und von der Hofkirche - dann ging um 23.30 Uhr das Licht aus.

Durch die Altstadt lief ich zum Pirnaischen Platz, dummerweise hatte ich die Straßenbahn knapp verpasst und musste fast eine halbe Stunde auf die nächste warten. Gegen halb eins war ich dann im Hotel zurück.