Sonntag, 30. September 2012 - "A lazy afternoon"

Heute wurde ich erst um 6 Uhr vom Weckerklingeln wach. Gerd und ich trafen uns um 7 Uhr zum Frühstück und checkten eine halbe Stunde später aus. Unser erster Weg führte uns zur Tankstelle. Dort befüllte ich auch meine Kühlbox frisch und um 8 Uhr verließen wir Vernal.

Das Thermometer zeigte gerade mal 50°F an. Wieso hatte ich eigentlich die Kühlbox neu mit Eis befüllt???

Gegen 8.30 Uhr hatten wir die Stateline Utah/Colorado überschritten.

Die Fahrerei war etwas nervig, denn um diese Jahreszeit stand die Sonne recht tief und blendete sehr. Es war fast ein Blindflug und man erkannte kaum was von der Landschaft Leider, denn diese wurde nämlich so langsam wieder richtig interessant.

Irgendwann fuhren wir ein ganzes Stück neben einem kleinen Bach entlang, gelbe Espen am Rand - ein herrlicher Anblick . Ich ließ mich immer weiter zurück fallen, denn ich hätte gern mal angehalten, aber Gerd merkte es nicht Auch auf Lichthupe reagierte er nicht Ich schleuderte visuelle Dolche ... eigentlich hätten die Hinterreifen von Gerds Auto sofort platt sein müssen...

Im Dunst tauchten immer höhere Berge auf. Und dann zeigten sich im Osten über den Bergen tatsächlich die ersten mistigen Wolken.

Gegen 10.30 Uhr erreichten wir Rifle und eine knappe halbe Stunde später standen wir dann im gleichnamigen State Park vor den ebenfalls gleichnamigen Wasserfällen. Die waren wirklich sehenswert und ich probierte mit meiner Kamera verschiedene Einstellungen aus.

Leider war es etwas windig, sodass bei den meisten "Schleimwasserbilder" die Bäume und Büsche unscharf waren

Die Zeit lief weg wie nichts und beim Blick auf die Uhr stellten wir mit Erschrecken fest, dass es fast 12 Uhr war! Eigentlich wollten wir um 12.30 Uhr schon wieder in Glenwood Springs losfahren, nach Marble. Aber das würden wir auf gar keinen Fall schaffen.

Die 11 Meilen von den Falls bis zum I70 zogen sich. Dafür war dann die Fahrt auf dem Interstate umso rasanter, sodass wir kurz vor 13 Uhr in Glenwood Springs eintrafen.

Wir checkten im vorreservierten Americas Best Value Inn ein (heute Hanging Lake Inn ) und beratschlagten, was wir nun machen. In Anbetracht der Uhrzeit und da sich über den Rocky Mountains nun noch viel mehr Wolken angesammelt hatten und sich von harmlos weiß immer mehr in Richtung "grau" verfärbten, wollten wir versuchen, die Tour zur Crystal Mill auf morgen zu verlegen. Daraufhin telefonierte Gerd mit dem Anbieter und es war alles paletti.

Was nun? Ein kleines Programm war hier nicht möglich, die meisten Ausflüge etc. würden weit über 100 Meilen betragen und mehrere Stunden benötigen und das, was in der Nähe war, reizte uns nicht so. (Den Hanging Lake hatten wir leider irgendwie komplett ausgeblendet...) Vielleicht war aber auch gerade mal bissl die Luft raus. Aufgrund der Programmänderung hatten wir heute zwar nicht viel gemacht, aber die letzten drei Tage waren von morgens bis abends knackig voll gewesen, da tat so ein "freier" Nachmittag einfach mal richtig gut! Für mich waren ja die letzten Tage komplettes Neuland und so bekam ich die Möglichkeit, mal bissl alles zu verarbeiten

Wir fuhren noch zum Walmart, um unsere Getränkevorräte aufzufüllen. Das Bier drohte auszugehen... und dort konnte ich noch einige Shirt-Restposten aus der Sommersaison ergattern. Gegen 16 Uhr waren wir zurück im Motel. Ich machte es mir auf der netten Veranda gemütlich und tippte bissl an meinen Notizen. Ich hing ja schon wieder zwei Tage hinterher.

Und das Motel war für so eine kleine Auszeit auch gut geeignet, denn es war recht gemütlich.

Um 18 Uhr fuhren wir zum Abendessen. In der Motel-Lobby lagen verschiedene Coupon-Briefchen, von denen ich beim Einchecken ein paar eingesammelt hatte. Darunter war auch eins von Vic's Route 6 Grillhouse, das nicht weit weg von uns war. Von außen wirkte es recht einfach, wie ein Diner halt. Aber die Bilder im Couponheftchen und die Speisekarte hatten uns neugierig gemacht.
Und wow, innen war es richtig nett eingerichtet. Unterteilt in Diner, Bar und Restaurant, sehr viele Leuchtreklamen, Schilder, Deko - alles sehr anschaulich arrangiert. Auf den Tischen lagen Stoffservietten und alles war sehr gepflegt.

Die Bedienung brachte uns die Speisekarten und erzählte, was es als Tagesessen gab: Hähnchenbrust mit Zwiebeln und Pilzen in Weißweinsoße.
Das klang doch mal nach was anderem und wir entschieden uns beide dafür. Und wir waren begeistert, das war sowas von lecker! Also der Koch kann mehr, als nur Burger braten! Auch die Pommes waren selbstgemacht. Dazu noch ein schönes Salatbuffet und leckere Dinnerbrötchen. Alles richtig gut

Im Motel sind wir dann bis 20 Uhr noch gemütlich draußen auf der Veranda gesessen und haben ein Bier getrunken. Als es frisch wurde, gingen wir auf unsere Zimmer. Nach dem Duschen tippte ich die restlichen Notizen und war gegen 21.30 Uhr mit allem fertig. Nach einer Gute-Nacht-Zigarette auf der Veranda machte ich es mir im Bett bequem und las noch ein paar Seiten, bevor ich gegen 22.30 Uhr das Licht ausknipste.

Die Karte wurde mit TopoUSA von www.delorme.com erstellt.

Gefahrene Meilen: 193

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