Der Alamo-Angestellte war sehr „bemüht“ und unterbreitete mir ein special für ein upgrade von Midsize-SUV auf Standard SUV von 299 $. Als ich verneinte, bekam ich noch einen zusätzlichen Discount und hätte nur noch 199 $ zahlen müssen. Dankend lehnte ich erneut ab, ebenso auch die Roadside Assistance.
In der Choice Line standen mehrere Nissan Rogue, ein Jeep Compass, ein RAV4 und ein mausgrau-metallic farbiger Jeep Patriot. Vor zwei Jahren war ich von dem Modell zwar nicht so begeistert, aber ich beschloss, ihm eine zweite Chance zu geben. Vor zwei Jahren hatte ich ein mausgraues Auto namens Mousie und kreativ wie ich nun mal bin, bekam er den Namen „Mr. Mouse“
Um 8.40 Uhr fuhr ich vom Hof, mit traumwandlerischer Sicherheit die 24nd Street hoch, bog rechts auf die Thomas Rd ab und war eine Viertelstunde später beim Walmart. Auf dem Parkplatz dort war ein „seltsames Publikum“. Eine ganze Horde Männer in Arbeitssachen, die sich in einem Bereich aufhielten und es fuhren immer wieder Pick-ups vor, dann wurde was gesprochen und ein oder mehrere Männer stiegen auf die Ladefläche. Ist das die moderne Form von Tagelöhnern? Ne Art Straßenstrich für Bauarbeiter (Dem war so, denn später tauschte ich mich mit Gerd darüber aus, der diese Beobachtung ebenfalls gemacht hatte und wusste, dass dies in den USA so wohl üblich ist.)
Kurz vor 10 Uhr hatte ich fast alles beisammen und machte mich auf den Rückweg. Leider ging mein Plan nicht ganz auf, denn eine Baustelle vereitelte das Abbiegen an einer bestimmten Stelle. Also einmal „um den Block“ fahren – naja, nicht ganz. Ich fuhr und fuhr und fuhr. Es tauchten viele Straßen auf, nur nicht die, in die ich abbiegen wollte. Irgendwann kam es mir komisch vor und ich bog einfach mal ab und siehe da, endlich traf ich auf den University Drive. Nur in welche Richtung weiter, nach links oder rechts Ich erkundigte mich in einer Tanke und der nette Angestellte konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, ich war meilenweit in die falsche Richtung gefahren und längst in Mesa und nicht mehr in Phoenix. Also Dreherle und zurück.
Kurz nach 11 Uhr – ja, mein Ausflug hatte etwas Zeit gekostet – war ich wieder am Motel. Schnell den Rest zusammengepackt, Mr. Mouse beladen, auschecken – und gegen 12 Uhr machte ich mich auf den Weg nach Norden.
Kaum lag Phoenix hinter mir, erblickte ich eine schwarze Rauchwolke. Nach ein paar Meilen sah ich dann auch den Grund: Auf dem Seitenstreifen stand ein Womo, aus dem Flammen schlugen und nachtschwarze Rauchwolken aufstiegen. Alle fuhren ganz links an dem brennenden Teil vorbei. Aber es wurde kurz verdammt warm im Auto. Gerade als ich vorbeifuhr, gab es noch eine kleine Explosion. Himmel, hab ich mich erschrocken.
Die Weiterfahrt war zum Glück ganz unspektakulär und ich genoss, die schon irgendwie vertraute Umgebung wiederzusehen. Jetzt so im Nachhinein betrachtet war der Flug mal wieder wie das Kinderkriegen: kaum war es vorbei, freut man sich über das Resultat und Qual war auch schon wieder vergessen.
Gegen halb zwei warf ich den ersten Blick auf die San Francisco Peaks und 50 min später bog ich zum Motel ab. Gerd war schon da und es gab erstmal eine herzliche Begrüßung. |