Fazit

Colorado gegenüber war ich lange Zeit sehr skeptisch. Kannte ich doch aus dem Einspieler vom "Denver Clan" immer die grauen Berge mit weißen Häubchen. Und mein Mini-Abstecher 2004 auf der Fahrt von Moab via Ridgway, Ouray und Silverton hat diesen Eindruck bestätigt : Colorado ist quasi wie die Schweiz oder Österreich, nur größer. Also mehr Fläche und somit auch mehr Berge - ist ja logisch
Und da ich kein Liebhaber von Bergen und Wäldern bin, war dieser Staat für mich uninteressant. (Liebe Nachbarn, nicht falsch verstehen. Eure Täler etc. sind Idylle pur - nur fühle ich mich komplett von hohen Bergen umgeben einfach nicht wohl.)
Doch immer wieder sah ich in Berichten Fotos von wunderschönen Ghost Towns oder Minenanlagen, dazu noch herrliche Aufnahmen von gelben Espen - das weckte meine Neugierde nun doch!
Mit der Ecke Vernal hatte ich eh noch eine Rechnung offen und von dort ist es ja nur ein Katzensprung bis Colorado.


Und was soll ich nun nach der Tour sagen?
Colorado mit den herrlichen Minen und Ghost Towns hat mich total begeistert.
Es war fantastisch, unglaublich, wunderschön, beeindruckend, grandios, wunderbar, zauberhaft, unbeschreiblich.
Und ich werde sicherlich mal wieder eine Tour in Colorado machen.
Ich muss aber ganz ehrlich zugeben, dass ich zu jeder anderen Jahreszeit nicht so begeistert gewesen wäre. Die herrliche Laubfärbung fand ich fantastisch!

:HeTLb;;

Aber würde sie fehlen, dann wäre mir alles zu grün, zu "gewohnt". Das wäre dann nicht so ganz meins.

Die Berge in Colorado fand ich "gar nicht so schlimm" wie befürchtet. Denn auch hier ist alles weitläufiger, man ist nicht von Bergen umzingelt, so wie ich das in Österreich oder der Schweiz kenne.
In Colorado, so wie ich es nun gesehen habe, sind die Berge in der Ferne und auch nur auf einer Seite, zur anderen Seite hat man wieder die Weite, die ich in den USA so liebe. Dies war jedenfalls ein großes Vorurteil, nämlich dass ich dort von Bergen eingeschlossen bin.

Reisezeit
Eigentlich gehöre ich ja zu den Früh-Sommer-Reisenden. Aber für diese Tour kam aufgrund der Laubfärbung ja nur die Zeit Mitte/Ende September bis Mitte Oktober in Frage.
Das war für mich schon erstmal ungewohnt, da die Tage dann schon wieder viel kürzer sind. Dadurch war dieser Urlaub aber auch so entspannt. Wegen der kürzeren Tage hat man automatisch weniger Programm und ist auch früher mit allem fertig.

Ein wirklicher Nachteil der Reisezeit war dann aber leider das, was mich bei der Rückkehr im Büro erwartete. Ich fiel quasi aus dem Urlaub mitten hinein in die Hektik vom Jahresendgeschäft (das beginnt bei uns immer schon so Mitte, spätestens Ende Oktober). Das innerliche Verarbeiten der ganzen Erlebnisse war so irgendwie nicht so richtig möglich und heute komme ich mir manchmal so vor, als hätte ich mich in dieser Tour zwar beobachtet, war aber selber gar nicht richtig dabei. Ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll.

Auf jeden Fall war es im Nachhinein betrachtet wirklich richtig gut, dass ich mir die beiden total faulen Tage in Phoenix gegönnt habe (Auch wenn diese beiden "Gammel-Tage" bei vielen kein Verständnis finden werden.)

Temperaturen
Zu einem USA-Urlaub gehört für mich die Hitze mit dazu. Daher war mein Entschluss, die Tour ab/an Phoenix zu machen (was bei einer Tour mit Schwerpunkt Colorado ja eher ungewöhnlich ist), genau die richtige Entscheidung. Denn ohne die noch richtig sommerliche Wärme am Ende in Phoenix hätte mir was gefehlt.
In Colorado war es morgens und abends schon recht frisch. Wir hatten unheimliches Glück mit dem Wetter und so war es tagsüber in der Sonne noch recht angenehm. Wirklich richtig vermisst habe ich abends das gemütliche "vor dem Zimmer sitzen". Das gab es während dem Großteil der Tour gar nicht und es war für mich schon sehr ungewohnt, quasi den ganzen Abend im Zimmer zu sein.

Die sehr kühlen Abende und Nächte hatten aber wiederum den Vorteil, dass ich nachts bei geöffneten Fenstern schlafen konnte. Der Schlaf bei frischer Luft ist für mich einfach viel erholsamer als künstlich runtergekühlte Luft aus der Aircondition.
Die Highlights der Tour
Da kann ich mich ziemlich kurz fassen: Das komplette Programm von Vernal und Colorado.

Einzig beim Great Sand Dunes National Park ist der Funke nicht so übergesprungen.

Motels
Phoenix Ankunft: Best Western Aiport Inn - immer wieder gerne am An- und Abreisetag, denn der Shuttle Service ist klasse. Vor allem auch, weil meine Rückflüge morgens immer so zeitig sind, da ist mir die Fahrt per Shuttle einfach lieber.

Laughlin: Golden Nugget, die neu renovierten River View Rooms sind bestimmt keine schlechte und in der Woche über auch sehr günstige Wahl.

Overton: Das North Shore Inn ist eines meiner absoluten Lieblings-Motels mit hohem Wohlfühlfaktor.

Vernal: Über das Sage Motel schreibe ich nix mehr, das will ich nur noch schnell vergessen.
Das Super 8 Motel dort im Ort war absolut ok.

Dies trifft auch das Super 8 in Buena Vista und das Howard Johnson Motel in Colorado Springs zu.

Von den Ketten-Motels sehr positiv angetan war ich vom Americas Best Value Inn in Glenwood Springs. (Dieses gehört nun jedoch nicht mehr zu dieser Kette und steht als Hanging Lake Inn unter privater Führung.)

South Fork: Die Wolf Creek Ski Lodge machte schon einen recht betagten Eindruck. Aber für eine Nacht war es absolut ok. Ob ich dort jedoch hätte länger verweilen wollen. damals eher nicht. Heute scheint jedoch auch ein neuer Besitzer da zu sein, der wohl schon einiges in die Hand genommen hat. Generell würde ich den Ort wohl zu dieser Jahreszeit eher nicht als Übernachtungs-Station in Erwägung ziehen, da der Schwerpunkt auf dem Wintersport liegt und zu meiner Reisezeit vieles noch geschlossen hatte.

Cortez: Dem Days Inn merkt man auch an, dass es schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Irgendwie ist dort der eher moderne Standard der Kette noch nicht so richtig angekommen. Aber für eine Nacht ist es durchaus ok und eine Fiesta Mexicana in Laufweite ist nicht von der Hand zu weisen.

Show Low: Das KC Motel ist ein privat geführtes Motel. Eher einfach ausgestattet, aber sauber und vollkommen ausreichend.

Phoenix am Ende der Tour: Dort war ebenfalls ein Lieblings-Motel von mir, das Best Western Papago Park. Leider gehört es nun nicht mehr zur Best Western Kette http://www.papagoinnscottsdale.com/ und dies hat sich sehr negativ auf den Preis ausgewirkt.

Restaurants
(Da hatte ich ja in diesem Jahr nicht so ein Händchen bei der Auswahl der Speisen, aber es gibt durchaus welche, die ich jederzeit wieder besuchen würde.)
Laughlin: Saltgrass Steakhouse
Overton: Surgar's Restaurant
Vernal: Steakhouse, Ranch Restaurant, Casa Rita Mexican Restaurant, Dinosaur Brewhouse (Hier ist es mir im Nachhinein gar nicht mehr so richtig möglich, eine Beurteilung zu machen.)
Glenwood Springs: Vic's Route 6 Grillhouse
Colorado Springs: Applebee's, Olive Garden
South Fork: Silver Fork (lt. Webseite mittlerweile dauerhaft geschlossen)
Montrose Red Barn Restaurant & Lounge
Show Low: Licano's Mexican Food & Steak House
Phoenix: Tortilla Flat Saloon & Restaurant , Papago Brewing Co.

Gerd war ein wunderbarer Reiseleiter und hat eine herrliche Tour zusammengestellt Und wir haben auch sehr gut miteinander harmoniert. Und die kleinen Momente meinerseits als "Knotterbüchse", wie mich Beate im DA-Forum liebevoll bezeichnet hat, betrugen immer nur ein paar Minuten und die "Zwinker-Smilies" unterstreichen, wie dramatisch sie wirklich waren Aber als Alleinreisende entwickelt man halt im Laufe der Zeit so ein paar Macken
Ich möchte Gerd jedenfalls nochmal von Herzen dafür danken, was für wunderbare Orte und Gegenden er mir gezeigt hat. Ohne ihn hätte ich vieles nicht gesehen, denn bei manchen Strecken hätte ich allein aufgrund der Streckenführung Probleme mit meiner Höhenangst bekommen. Es war klasse und ich freue mich auf eine Wiederholung!

So Ihr Lieben, das war mein Colorado-Abenteuer in 2012

Ich hoffe, dass Ihr, obwohl der Urlaub ja nun schon über 2 Jahre zurückliegt, trotzdem noch bissl Spaß daran hattet, meine Erlebnisse hier nachzulesen.