Freitag, 14.06.2013 - "Große Pläne, kleine Ziele"

Wer früh ins Bett geht, darf länger liegen bleiben - deshalb stand ich heute erst gegen 6.45 Uhr auf und ging dann nach dem morgendlichen Ritual kurz vor 8 Uhr zum Frühstück. Das Motelfrühstück peppte ich mit meinen gestern gekauften Cocktailtomaten, Paprika und der Putenbrust auf. Eine halbe Stunde später wollte ich dann zu den heutigen Erkundungen aufbrechen und war schon am Auto, als ich unangenehme Magenschmerzen bekam und erstmal zurück ins Zimmer ging. In der Lobby holte ich mir noch einen Pfefferminztee, den ich dann auf der Terrasse vor meinem Zimmer trank. Kurz darauf war das Magendrücken dann auch wieder weg und ich konnte um 9 Uhr endlich starten.

Zuerst ging es über den Hwy64 nach Bloomfield. Dort tanke ich, dann ging es weiter auf den Hwy550.

Ich freute mich auf mein erstes Ziel, den Cox Canyon Arch. Endlich hatte ja jemand einen Weg gefunden, bei dem man keine Saugnäpfe an den Füßen braucht. Ich war fast am Abzweig auf die Dirtroad angekommen, als mich ein Schreck durchfuhr : Ich hatte keine Speicherkarten dabei, nur eine mit 1 MB, die in der Kamera drin war. Das würde niemals für alle Vorhaben heute reichen. (Ich hatte gestern im Monument Valley durch den Wind eine Ladung Sand in die Tasche bekommen, in der auch meine Fototasche auf dem Beifahrersitz lag. Deshalb hatte ich gestern Abend mal komplett alles ausgeräumt und ausgeschüttelt und entstaubt. Und unter dem ganzen Krimskrams war auch das Etui mit den Speicherkarten. Vor meinem inneren Auge sah ich es nun direkt auf dem Schreibtisch liegen...) Also entschloss ich mich, nun noch die paar Meilen bis nach Durango zu fahren und dort im Walmart Ersatz zu besorgen. War zeitsparender, als später nochmal zurück nach Farmington fahren zu müssen.

Dann war es endlich soweit und ich stiefelte am "Parkplatz" vom Cox Canyon Arch los - nur um bereits nach wenigen Minuten vor einem für mich unüberwindlichen Hindernis zu stehen Obwohl diese Weg-Variante die einfachere war, stand ich nun vor einer Steinstufe, die fast so hoch wie ich war. Es gab zwar ein paar Löcher, in die hätte man reinsteigen und sich dann hochziehen können - aber ob ich mich auf dem Rückweg wieder runter trauen würde??? Die Stelle vor dem Felsen war nur sehr klein und auch abschüssig. Also selbst wenn ich mich mehr oder weniger auf dem Hintern runterrutschen lassen würde, bestünde die Gefahr, dann zu stolpern (und darin bin ich richtig gut. ).

Also begnügte ich mich mit ein paar Fotos der Felsen, die waren auch recht fotogen.

Eigentlich fuchst es mich ja, so kurz vorm Ziel aufgeben zu müssen, aber heute zuckte ich nur mit den Schultern. Irgendwie fühlte ich mich heute etwas matt.

Und im Magen hatte ich irgendwie einen komischen Druck.

Zurück auf dem Asphalt vom Hwy550 ging es nun weiter nach Süden, bis zum Abzweig auf die SR173. Entlang dieser Straße hatte ich zwei Abstecher geplant. Den ersten fand ich problemlos und bog abermals auf eine Dirtroad ab. Nach 0,3 hatte ich dann auch schon die "Parkposition" erreicht und lief nun die letzten paar Meter zu Fuß. Mein Ziel war der Kiss Arch.

Schön, wie der leuchtend gelbe Arch, umgeben von dekorativen grünen Bäumchen und Sträuchern, auf einem kleinen Hügel thront.

Nun ging es wieder zurück, denn ein weiterer Arch und eine Needle standen auf dem Programm. Hierfür war aber erst mal wieder ein Dreherle erforderlich, denn ich schoss selbstverständlich im ersten Anlauf an dem kleinen, unscheinbaren Abzweig vorbei. Der zweite Versuch klappte dann. Ich parkte Mausi in der Nähe einer Gasförderungsanlage und lief mit GPS bewaffnet los. Schon bald hatte ich die Needle entdeckt - eigentlich erinnert sie mich aber an einen Pilz.

Von hier aus ging es nun querfeldein nach Norden/Nordwesten und wenige Minuten später erspähte ich den Boomerang Arch.

Auf dem Rückweg zum Auto machte ich noch ein paar Fotos, denn mir gefiel diese Ecke ausnehmend gut. Interessante Felsen, schöne Bäumchen, blauer Himmel mit ein paar Schäfchen.

Und auch auf der Rückfahrt sah ich dann eine weitere Felsgruppe, die mir interessant erschien. Leider waren hier um diese Zeit die Lichtverhältnisse nicht so gut.

Zufrieden, dass meine Abstecher entlang der SR173 von Erfolg gekrönt waren, fuhr ich nun zurück nach Aztec. Ich war nun schon so oft in der Farmington-Ecke, aber zum Aztec Ruin National Monument hatte ich es bisher noch nicht geschafft. Dies sollte sich heute ändern.

Der Parkplatz vor dem Visitor Center war bis auf ein anderes Auto komplett leer. Im Visitor Center zeigte ich meinen National Park Pass vor und erhielt eine Art laminiertes Ringbuch für eine Self Guiding Tour. Ich bin ja nicht gerade ein bekennender Ruinen-Fan , daher sparte ich mir die Details und streifte einfach so umher und machte Fotos.


An meinen Worten merkt ihr, dass die Begeisterung nicht so auf mich übergesprungen ist... und mein Magen fühlte sich schon wieder komisch an.

Für mich daher: Ganz nett und wenn man hier ist, kann man es sich durchaus mal anschauen.



Die Rückfahrt nach Farmington dauerte ewig... Mir war vorher gar nicht so bewusst, wie weit sich Farmington entlang dem Hwy516 ausdehnt. Ich steckte mitten in der Rushhour und tröpfelte von einer roten Ampel zur nächsten

Gegen 16.45 Uhr war ich dann zurück am Motel und machte es mir für eine reichliche Stunde am Pool bequem. Dann wurde Mausi nochmal gesattelt, denn ich hatte im Internet gesehen, dass es in Farmington einen Boot Barn gibt. Doch als ich dann dort war, strolchte ich eher lustlos durch den Shop. Das war ein billiger Besuch im Boot Barn. So ganz ohne was zu kaufen bin ich aus so einem Laden, glaub, noch nie raus. Ich fühlte mich wieder matt und im Magen war wieder so ein komisches Gefühl.

Da würde hoffentlich ein zartes Steak Abhilfe schaffen, also fuhr ich zum Outback Steakhouse. Hier war einiges los und ich musste erst mal eine Weile warten, bis ein Tisch frei wurde.

Während ich den Salat mümmelte, war noch alles gut, aber als ich in etwa bei der Hälfte meines Steaks angekommen war, war mein Magen plötzlich wie zugeschnürt. Ich beeilte mich, das Restaurant zu verlassen

Kurz vor 20 Uhr war ich dann wieder im Motel - quasi auf den letzten Drücker, denn das ganze Abendessen legte nun schlagartig den Rückwärtsgang ein... Danach ging es mir aber besser und der unangenehme Druck im Magen war nun ganz weg.

Also setzte ich mich auf die Veranda vor meinem Zimmer, stöberte im Forum und tippte meine Notizen.

Ich hatte Blick zum Bereich, in dem die Grills stehen und beobachtete, dass plötzlich zwei Männer mit so einem Gepäckwägelchen einen riesigen Grill anschleppten. Ich dachte, da wird was ausgetauscht, aber kurz darauf trudelten noch ein paar Leute ein und der Grill wurde angeworfen. Unglaublich, was manche Leute so mit sich rumschleppen Es wurden diverse Burger und Hot Dogs gegrillt und eine Frau kam zu mir rüber und lud mich ein. Leider musste ich ja aber ablehnen, das traute ich meinem Magen dann doch nicht zu. Ich verzog mich dann auch bald nach drinnen, denn den Geruch von dem gegrillten Zeug konnte ich da gar nicht ertragen.

Gegen halb 11 Uhr lag ich dann auch schon in der Falle und knipste nach ein paar Seiten das Licht aus.

Die Karte wurde mit TopoUSA von www.delorme.com erstellt.

Gefahrene Meilen: 116