Fazit
Trotz des holprigen Starts mit dem Flugausfall und dem Ärger mit den Kreditkarten, später dann der Totalausfall-Tag war es ein wunderbarer Urlaub.
Seit drei Jahren konnte ich den Südwesten endlich mal wieder mit dem stabilen Wetter und den Temperaturen erleben, wie ich es von meinen Touren 1996 - 2009 gekannt habe. In den dann folgenden Jahren war das Wetter zu meiner Reisezeit leider nicht mehr so stabil und führte letztendlich sogar zu Planänderungen. Dieses Jahr war alles bestens, auch wenn ich manche Wanderung sogar gekürzt hatte, weil es so dermaßen heiß war. Aber lieber, ich muss was wegen Hitze kürzen, als wegen Regen.
Bis auf den langen Ritt von Farmington nach Tucson waren die Fahrt-Etappen doch kürzer, als dies bei früheren Touren der Fall war. Insgesamt habe ich mit Mausi 2.804 Meilen zurückgelegt.
Bei dieser Tour habe ich erstmals verstärkt versucht, immer mehrere Tage in einem Motel zu übernachten. Es bringt einfach mehr Ruhe in die Tour und macht sie dadurch entspannter.
"Entspannt sein" bzw. "entschleunigt" - das war sowieso ein Vorsatz. Früher bin ich wirklich immer den ganzen Tag "auf Achse" gewesen. Dieses Jahr habe ich es sehr genossen, auch mal am Nachmittag eine gemütliche Auszeit am Pool zu machen - ohne Reue, was ich in der Zeit alles draußen verpasse... Dazu passt auch ein Sprichwort von Jean Paul ganz gut: "Man sollte nicht Zeitvertreib, sondern Zeitgenuss sagen!" Und so habe ich auch diese Auszeiten wirklich genossen. Dies hat sich vor allem in den letzten Urlaubstagen gezeigt, denn die Planung für Tucson mit einem halben Tag "Programm" und dem anderen halben Tag "Pooltime" hatte ich ganz bewusst so gemacht. Dies werde ich auch künftig so beibehalten, denn ich war noch nie nach einem USA-Urlaub so entspannt wie dieses Jahr.
Die Tour dauerte auch dieses Mal knapp 3 Wochen - mir kam es wieder doppelt so lange vor. Von anderen höre oder lese ich immer wieder, dass die Zeit im Urlaub nur so rast. Aber ich empfinde das anders. Die Touren sind so abwechslungsreich, man sieht und erlebt so viel und jeder Tag hat irgendwie gleich mehrere Höhepunkte. Man erlebt die viel intensiver und so kommt mir die Urlaubszeit auch immer länger vor, als sie eigentlich ist.
Daheim, im Alltagstrott, mit dem Stress im Büro, da ist die Zeit bei mir wirklich weg wie nix.
So sehr ich meine USA-Urlaube liebe, so gerne komme ich mittlerweile auch wieder zurück nach Hause. Ich kann mich noch an Urlaube erinnern, bei denen ich in der letzten Nacht heulend vor dem Hotel in Las Vegas gesessen bin, weil es so unerträglich war, dass diese schöne Zeit nun wieder vorbei sein soll. Heute ist das nicht mehr so, ok, ein wenig Melancholie am letzten Tag, aber kein Abschiedsschmerz mehr wie früher. Ich weiß ja, ich komme wieder. Und früher sprach ich auch immer vom "Rückflug". Seit ich Karlie habe, ist es für mich ein Heimflug.
Und hier ein paar Links und Infos:
Zuerst natürlich das Discover America Forum . Hier bin ich seit 9 Jahren Mitglied, habe es quasi mit aufbauen dürfen. Viele der User kenne ich persönlich von Forentreffen und ich fühle mich dort inmitten von Gleich-"Verrückten" einfach nur wohl. Die Leute vom Forum machen auch sogenannte Mini-Treffen in den USA, wenn sich ihre Touren kreuzen.
So hatte ich z.B. letztes Jahr dadurch zwei ganz wunderbare Abende mit Caro und Malte und Lu und Ray .
Besuchte Motels (das Verlinken von Ketten-Motels habe ich mir erspart)
Sedona: The Views Inn
Grand Canyon North Rim: Pioneer Cabin
Page: Quality Inn at Lake Powell
Cannonville: Grand Staircase Inn
Tropic: Days Inn
Monticello: The Monticello Inn
Farmington: Americas Best Value Inn
Tucson: BEST WESTERN InnSuites Tucson Foothills Hotel & Suites
Phoenix: BEST WESTERN Airport Inn
Besuchte Restaurants (auch hier habe ich mir das Verlinken von Ketten erspart, nicht alle privaten Restaurants haben eine Webseite)
Sedona: PJ's Village Pub & Sports Lounge
Grand Canyon North Rim: The Lodge Dining Room Unbedingt vorher reservieren, ist auch über das Internet möglich. Erst wenn via Internet alle Zeitfenster vergeben sind, muss/sollte telefonisch angefragt werden. Wenn man erst bei Anreise reservieren möchte, kann es sein, dass man sehr lange Wartezeiten hat oder evtl. gar keine Reservierung bekommt.
Page: Fiesta Mexicana
Tropic: Clarke's Restaurant
Escalante: Circle D Eatery
Torrey: Café Diablo
Monticello: Line Camp Steak House , MD Ranch Cook House
Farmington: Tequilia's Mexican Restaurant, Denny's
Tucson: Village Inn, Olive Garden
Phoenix: Rodehouse Restaurant (beim Best Western Airport Inn)
Als ich meinen Reisebericht im Discover America Forum veröffentlicht habe, schrieben viele der User dort, dass sie nicht eine solche Flugverbindung gebucht hätten, bei denen der Heimflug so zeitig am Morgen erfolgt. Daher möchte ich diese Seite mal aus meiner Sicht erläutern. Natürlich hätte ich auch nichts dagegen, wenn der Heimflug erst um die Mittagszeit wäre und ich am Abreisetag nicht schon mitten in der Nacht aus den Federn müsste. Aber mit Stuttgart als Zielflughafen klappt dies leider nun halt mal nicht. Auf einen anderen Flughafen auszuweichen, ist für mich keine Option. Morgens mit dem Auto nach Frankfurt oder München - das ist mir zu stressig und vor allem habe ich dann gleich Visionen von Staus oder Vollsperrungen. Zudem schlafe ich in der Nacht vor dem Hinflug immer sehr schlecht und habe Angst, dann entsprechend unkonzentriert zu sein. Die Möglichkeit, bereits am Vortag nach Frankfurt oder München zu fahren, kommt für mich auch nicht in Frage. Ich möchte Karlie nicht länger als unbedingt nötig allein lassen. Zudem würden dann auch noch zusätzliche Kosten entstehen. Und ausserdem fahre ich nach langen Flügen nicht gleich gern Auto. Beim Hinflug komme ich ja doch etwas groggy und erledigt an, der lange Flug, die Zeitverschiebung - da will ich nicht am Steuer sitzen. Zudem ist mir das Auto dann ja auch fremd und ob ich mit der Gegend gleich wieder vertraut bin? (Ich schaffe es ja sogar tagsüber gleich, ein Dreherele machen zu müssen...) Und beim Heimflug habe ich während der ersten Tage eh etwas Paranoia, wenn ich mit dem Auto auf deutschen Straßen unterwegs bin. Alles so eng, so kurvig, wenn man an der Ampel steht, muss man sich wieder den Hals verrenken... Da dann womöglich gleich nach der Landung auf die Autobahn... Neeee, das wäre glaub nicht gut bzw. muss ich nicht probieren.
Am Abend vor dem Heimflug krieche ich erfahrungsgemäß auch immer erst sehr spät ins Bett, einfach weil ich das Urlaubsfeeling so lange genießen möchte, wie nur möglich. Klar ist es dann wie ein Hammer, wenn der Wecker kurz nach 3 Uhr klingelt. Aber da bin ich erstmal so voll Adrenalin, dass ich nicht von "verkatert" reden kann. Und die so kurze Nacht hat den großen Vorteil, dass ich dann während dem Interkontinentalflug meistens recht gut schlafen kann.
Bei meinen bisherigen Verbindungen bin ich dann immer am Vormittag wieder in Stuttgart angekommen, hab mich dann den restlichen Tag mit Wäsche waschen, Gepäck ausräumen, Lebensmittel einkaufen etc. beschäftigt und bin abends ganz normal ins Bett. Da hatte dann der Jetlag auch keine Chance.
Eine Anreise per Bahn ist gar keine Alternative. Das habe ich zweimal gemacht - nie wieder! Die vollen Züge, das doch unhandliche Gepäck, das ist gar nichts für mich.
Stuttgart als Heimatflughafen hat somit zwar den Nachteil, dass es keine Direktflüge in den Westen gibt und die Heimflüge morgens so zeitig erfolgen, aber es gibt halt auch den großen Vorteil, dass mich Andy immer zum Flughafen bringt und dort auch wieder abholt. Dies bedeutet für mich sehr viel Komfort, so dass ich den letzten unbequemen Morgen im Urlaub doch in Kauf nehme.
Auch passend zum Thema: Erst gestern erhielt ich eine Mail von Delta, auf die ich schon seit ner Weile wartete... Für meine diesjährige Tour wäre der Heimflug morgens um 8.30 Uhr in Las Vegas gestartet - nach meinen bisherigen Uhrzeiten ja schon fast Luxus. Aber ich traute dem Frieden nicht und er wurde - erwartungsgemäß - auf 7 Uhr vorverlegt.
Und damit habe ich nun auch den Schwenk zum endgültigen Ende vom Reisebericht gemacht, denn nach dem Urlaub ist ja vor dem Urlaub.
Tschüss,
bis zum nächsten Mal
Eure Silke