Freitag, 21. Juni 2013 - "Der Heimflug"
Kurz nach zwei Uhr wurde ich wach, quasi 5 Minuten vor dem Weckerklingeln. Das war gut so, da war ich schon nicht so gerädert. Während der Kaffee durch die Kaffeemaschine blubberte, machte ich mich im Badezimmer fertig und ging dann mit dem Becher Kaffee nach draußen, um eine zu rauchen.
Dann stopfte ich noch das Nachthemd, den nun trockenen Badeanzug und die Hausschlappen in den Trolley - hier war nun jetzt wirklich kein Millimeter mehr Platz vorhanden.
Als ich auscheckte, begannen sie gerade, das Frühstücksbuffet aufzubauen und ich schnappte mir noch schnell eine Banane. Das Shuttle hatte ich für 3.15 Uhr bestellt und es war gerade noch Zeit für eine weitere Zigarette.
Am Airport angekommen, stellte ich mich natürlich mal wieder zu dämlich an, um so ein Gepäckwägelchen aus der Halterung "auszulösen". Das hat bisher nur einmal per Kreditkarte geklappt, das war in Las Vegas. Bei allen späteren Versuchen ging es nicht
Da ich schon die Bordkarten hatte, wollte ich - wie so viele andere - mein Gepäck an den Schaltern gleich draußen abgeben, erhielt aber die Auskunft, dass dies bei internationalen Flügen nicht möglich ist. Also musste ich mit dem ganzen Kram nach drinnen
Ich verstehe es nicht, warum man in Flughäfen Teppich verlegen muss, das Gepäck rollert sich dann so viel schwerer... Es war fast ein Ding der Unmöglichkeit, vorwärts zu kommen
Der United Schalter war bereits geöffnet und es hatte sich auch schon eine kleine Schlange gebildet. Als ich dann an der Reihe war, zwang mich die blöde Tusnelda von United doch tatsächlich wegen knapp 300 Gramm zum Umpacken...
"Von der Last befreit" ging ich dann nach draußen, suchte mir eine Bank im Raucherbereich, frühstückte meine Banane und beobachtete die Leute, die sich von anderen hierher fahren ließen. Ist immer wieder interessant, was da so angewackelt kommt. Heute z.B. konnte ich nur kopfschüttelnd über eine Mutter staunen, die wie verrückt auf ihrem Smartphone rumhämmerte , während sich ihr vielleicht 8jähriger Sohn mit einer Reisetasche abmühte, bei der man sich fragte: "Wo will die Tasche mit dem Jungen hin?"
Der Flug von Phoenix nach Newark kam mir unendlich lang vor - dabei würde die lange Etappe ja erst noch kommen.
Einzig der Landeanflug in Newark brachte etwas Abwechslung: Die Stewardess machte eine Durchsage: "Schauen sie nach links, dann haben sie einen herrlichen Ausblick auf die Skyline von Manhattan und die Lady Liberty" - und alle Köpfe wandten sich nach links. "Und wenn sie nach rechts sehen" - alles Köpfe drehten sich nach rechts - "dann sehen sie nichts, was sie interessieren könnte"
Und wieder ging mir durch den Kopf, dass ich hier nicht mal "für geschenkt" hin möchte.
In Newark tingelte ich dann erstmal zu der Raucherecke. Da saß ich nun, wo alles angefangen hatte.
Außer der Banane hatte ich noch nichts gegessen und so genehmigte ich mir zum Mittagessen ein leckeres Steak Sandwich und ein Samuel Adams.
Anschließend ging es nochmal nach draußen und später dann erneut durch die Security. (Wieder ärgerte ich mich, dass in dem Airport erst hinter der Security alle Geschäfte und Restaurants etc. sind). Im Duty Free Shop deckte ich mich noch mit einer Stange Zigaretten ein, dann war es Zeit fürs Boarding.
Der lange Flug von Newark nach Stuttgart verging quasi wie im Schlaf, denn nach dem Essen (Pasta) und zwei Gläsern Rotwein forderte die kurze Nacht dann ihren Tribut und ich habe knapp 5 Stunden geschlafen. Ca. eine Stunde vor der Landung gab es dann noch ein kleines Frühstück, bestehend aus einem Croissant und Marmelade.
Die Landung war pünktlich am Samstag um 8 Uhr morgens. Mein Gepäck kam auch recht schnell auf dem Band angetuckert und ich ging mit meinem prall beladenen Gepäckwagen zur grünen Zoll-Tür. Dicht hinter mir schob ein Mann einen ebenso bepackten Wagen vor sich her. Der Zoll-Beamte sprach "uns" an, und wollte wissen, wo wir herkommen. Wir erklärten, dass wir nicht zusammen gehören und er zog den Mann zur Kontrolle raus.
Andy war noch nicht zu sehen und ich überbrückte die kurze Wartezeit mit einer Zigarette. Ich freute mich auf daheim und war gespannt, ob Karlie da ist.
Daheim angekommen, ließ ich mein ganzes Gepäck erstmal im Treppenhaus, bevor ich meine Wohnung betrat. Nicht, dass der kleine Racker erschrickt, wenn gleich so viel im Flur rumsteht.
Vom Kratzbaum aus blickte mir mein kleiner Liebling neugierig entgegen. Freudig kletterte er runter und kam zu mir angetippelt.
(Ich könnte mir jetzt einbilden, dass es Wiedersehensfreude bei ihm war - aber er ist ja eine Katze bzw. ein Kater. Und mit der Katzensitterin hatte ich vereinbart, dass sie an dem Tag morgens nicht erst noch zu kommen braucht, da ich ja schon ziemlich zeitig am Vormittag wieder da bin. Es war also nicht die Wiedersehensfreude, die Karlie in meine Arme trieb, sondern Hunger.)
Aber irgendwie hatte er mich wohl doch vermisst, denn er war die nächsten zwei Tage viel anhänglicher als sonst und mutierte regelrecht zum Kampfschmuser
Bevor ich mit dem Auspack-Zirkus begann, fuhr ich noch zum Supermarkt. Dann kam die Waschmaschine zum Einsatz und gegen 16 Uhr flatterte schon alles auf dem Balkon zum Trocknen. Und da ich manches wirklich nur im Urlaub nutze (z.B. die Wandersandalen, Sonnenmütze, Trekking-Bluse - so ein Kram halt) und dies im Trolley im Bettkasten "lagere", konnte ich am nächsten Tag quasi schon mit dem Packen für die nächste Tour beginnen