|
|
|
Samstag, 6. Oktober 2012 - "Verwechslung"
Um 6 Uhr riss mich der Wecker aus den Träumen und eine Stunde später traf ich mich mit Gerd zum Frühstück. Der Frühstücksraum war schon brechend voll und das auf der Webseite angepriesene "complimentary deluxe breakfast" entpuppte sich als ganz normales Motelfrühstück mit Toast, Marmelade, Cream Cheese, süßen Teilchen und ein paar Bananen. |
Die hatten für mich schon das Haltbarkeitsdatum überschritten (die esse ich nur, wenn sie noch fast grün sind).
Gegen 8 Uhr hüpfte ich zu Gerd ins Auto. Aktuell waren keine Verhandlungen über die Aircondition erforderlich , denn das Thermometer zeigte gerade mal frische 49°F. Auf dem Hwy 550 verließen wir Montrose nach Süden und wechselten dann auf den Hwy 62.
Bald folgten die ersten beiden Stopps mit Blick auf Dallas Divide. Wunderschön. Leider tummelte sich am Himmel noch ein zäher weißer Wolkenschleier. |
|
|
|
|
|
Wir trafen auf den Hwy 145 und folgten diesem nach Westen. Er führt hier immer am San Miguel River entlang und wir machten eine etwas längere Fotopause, weil schöne rote Felsen und gelbe Espen am Ufer einfach ein herrliches Motiv boten und regelrecht zum Verweilen einluden |
|
|
|
|
|
Kurz vor Norwood verließen wir den Teer und fuhren auf den San Miguel Mountain Loop.
Die Backroad umrundet die San Miguel Mountains mit dem Lizard Head und führt durch den Uncompahgre und San Juan National Forest.
Wieder boten sich uns unzählige Fotomotive und wir kamen kaum vorwärts.
Ein View Point jagte quasi den nächsten, hier z.B. die South Mountains. |
|
|
|
Immer wieder boten sich uns herrliche Ausblicke in die wunderschöne Umgebung.
Und Locals waren auch anwesend
|
|
|
Nachdem wir aus der Ferne einen Blick auf den Lone Cone geworfen hatten, erreichten wir den idyllischen Belmear Lake.
|
|
|
|
|
|
Zu unserer großen Freude führte die Road dann mitten durch einen Espen Hain hindurch und wir verfielen regelrecht in einen Foto-Rausch
|
|
|
|
Aber es gab auch schon kahle Stellen zu sehen. Gerd beklagte sich immer wieder mal, dass es davon schon so viele gibt. Aber ich war zufrieden. Auch wenn alles noch gelb gewesen wäre, hätte sich die Bilanz nicht weiter verbessern können.
Erst in der zweiten Hälfte der Backroad, als wir quasi den Scheitelpunkt der Tour schon hinter uns hatten und nach Osten Richtung Hwy 145 fuhren, wurde es landschaftlich eher langweilig. Ziemlich dichter Nadelwald und weniger Aussicht auf das Umland. Schneller kamen wir trotzdem nicht vorwärts, denn die Backroad war hier enger und vor allem sehr steinig.
Nach insgesamt 83 Meilen und ziemlich genau 4 Stunden hatten wir dann den Asphalt vom Hwy 145 unter den Reifen. |
|
|
Der nächste Stopp folgte jedoch bald, denn an der Matterhorn Mill, die sich genau am Hwy 145 befindet, konnten wir nicht einfach vorbeifahren. |
|
|
Nun lockte uns noch die Ghost Town Alta, die Zufahrt vom Hwy ist nur 5 Meilen lang, aber die ungeteerte Straße führt teilweise heftig bergauf, war eng und steinig und ich war froh, nur der Beifahrer zu sein. Die Fahrerei fraß Zeit, man kam irgendwie nicht richtig vorwärts.
Alta ist nicht sehr groß, es stehen nur wenige Häuschen rum. Aber der Abstecher hat sich gelohnt, denn es ist alles sehr malerisch
|
|
|
|
|
|
Unser nächstes und letztes Ziel für heute war die Last Dollar Road. Anfangs sehr breit mit tollen Aussichten und Motiven.
|
|
|
|
|
Aber dann nur noch Geröll und Steine, Steine, Steine. Steiler Abhang, ich immer auf der bösen Seite... , Schritttempo. 10 mph, mehr war meistens nicht drin.
Wir dachten, diese steinige Passage wäre nur kurz, Gerd kannte ja die Strecke, aber die war heute in viel schlechterem Zustand als damals und das Geruckel nahm kein Ende. Mir kam es vor, als ob mein Kopf wie ein Gummiball hin und her hopst. Ich hatte da keinen Spaß mehr und bangte um die Reifen. Tiefe Furchen, teilweise Pfützen. Und sie schraubte sich hoch, hoch, hoch...
Oben dann erstmal wie heute Vormittag: Nadelwald und keine Aussichten. Aber dann wurde es doch wieder recht nett und leuchtend gelbe Espen säumten den Wegesrand. |
Auch die Piste war hier nun wieder besser, dafür fraßen jetzt die Fotomotive wieder die Zeit.
Später, wenn man dann schon ein ganzes Stück über den Pass drüber und weiter unten ist, bekam man auch wieder schöne Aussichten. |
|
|
|
|
|
|
Ganz zum Schluss erreichten wir dann das Areal der Last Dollar Ranch. Hier boten der Zaun und die Tore eine wunderbare Deko für die Berge der Dallas Divide im Hintergrund.
|
|
|
Das Motiv fanden wohl auch andere sehr schön, denn hier stand schon ein Auto und weiter vor ein junger Mann, der fleißig am Fotografieren war. Gerd parkte in der Nähe des anderen Wagens und wir schnappten uns unsere Kameras.
Der Tag war recht weit fortgeschritten und mittlerweile war es wieder sehr kalt geworden. Ich wollte mich ins Auto flüchten und riss schwungvoll die Tür auf.
Und prallte quiekend erschrocken zurück
Schock - da saß schon jemand drin und quiekte ebenso erschrocken auf.
Ich war im Eifer des Gefechts immer weiter nach vorn gelaufen und hatte dann die Autos verwechselt. |
|
Und das Mädel wartete auf ihren draußen fotografierenden Freund und hatte sich durch das Aufreißen der Türe ebenso heftig erschrocken.
Wir mussten beide so sehr lachen
Auf den letzten Meilen bis zum Teer sahen wir noch ein paar Rehe und einen wunderschönen Kojoten, der schon seinen Wintermantel trug.
Wir waren erst um 19.15 Uhr, nach Einbruch der Dunkelheit, zurück. Fix schaffen wir unseren Kram auf die Zimmer und gingen dann wieder ins Red Barn. Mein nicht so überzeugendes Steak von gestern sollte sich leider nicht als Ausnahme herausstellen...
Wir ließen den Tag nochmal Revue passieren. Es war wieder ein sehr schöner Tag bei herrlichem Sonnenschein gewesen. Aber die angekündigte Kaltfront scheint wirklich schon bissl angekommen zu sein. Heute war es den ganzen Tag recht frisch. Das Thermometer war nicht viel über 60°F hinausgeklettert. Von den Temperaturen hatte ich jetzt wirklich so langsam genug
Zurück im Motel folgte das übliche Abendprogramm. Ich versuchte auch, mich zu disziplinieren und an meinen Notizen zu tippen. Weit kam ich aber nicht, denn ich las noch ein wenig im Forum rum und knipste wieder gegen 23 Uhr das Licht aus. |
Die Karte wurde mit TopoUSA von www.delorme.com erstellt.
Gefahrene Meilen: 226
Info-Seite San Miguel Mountain Loop
Info-Seite Last Dollar Road |
|