Donnerstag, 30.04.2015 – „Lazy Day“

Von wegen der Jetlag verabschiedet sich... Wieder wachte ich schon gegen 5.30 Uhr auf. So langsam fühlte ich mich durch den Schlafmangel total gerädert.

Gerd und ich trafen uns zu unserer üblichen Frühstückszeit um 7 Uhr. Auch heute hatten wir unterschiedliche Pläne, aber am Nachmittag wollten wir dann gemeinsam Marg's Draw laufen. Praktischerweise nur one way, da wir ja zwei Autos hatten und eins in der Morgan Rd abstellen und dann vom Parkplatz an der Schnebly Hill Rd loslaufen wollten.

Um 8:15 Uhr starte ich und verließ den Ort nach Süden raus. Katherina, die ich vor zwei Jahren hier im Pub kennengelernt hatte, erzählte mir damals, dass die Locals immer zur Wet Beaver Creek Area zum Baden fahren.

Im Internet hatte ich sehr interessante Fotos gesehen, aber mir war klar, dass diese spektakulären Stellen nur während einer mehrstündigen/-tägigen Wanderung erreichbar sind. Trotzdem wollte ich mal schauen, wie es denn dort am Anfang so aussieht.

Ich sauste also die SR 279 runter und unter dem Interstate hindurch. Problemlos – also ohne Dreherle – erreichte ich den kleinen Parkplatz und lief über dem Campground zum Wet Beaver Creek. An dessen Rand tingelte ich dann wieder zurück Richtung Parkplatz. Es war nix Weltbewegendes – aber trotzdem ganz nett. Bissl wie ne größere Ausgabe vom West Fork of Oak Creek. Ich bereute nicht, diesen kleinen Ausflug gemacht zu haben, denn gerade in so trockenen Regionen üben solche Creeks eine magische Anziehungskraft auf mich aus

Gegen 9.30 Uhr machte ich mich dann wieder auf den Rückweg.

Irgendwie war es heute komisch mit dem Wetter. Am Himmel zeigten sich zähe Schleierwolken, aber gefühlt war es heißer und vor allem viel drückender als gestern. Die Luft hier stand regelrecht. Mir wurde bissl komisch, ich fühlte mich matt. Dieses Gefühl verflog aber wieder, als ich im Auto saß und der Fahrtwind durch die geöffneten Fenster kam.

Auf der Rückfahrt stand plötzlich ein Kälbchen mitten auf der Straße, es war wohl so im Flegelalter und bockte, als ob es sich mit Mr. Mouse anlegen wollte. Dann hopste es staksig zur Seite und ins Gebüsch und linste zwischen den Zweigen hervor. Ich musste so über den kleinen Trotzbock lachen

Ich entschloss mich, mal zum Red Rock State Park zu fahren, wo ich um 10.30 Uhr ankam. Ich fuhr bis hinten zum Visitor Center, dort musste erstmal ein Plüschi her. Geht ja gar nicht, dass ich im Alter von 43 Jahren (damals!) ohne Plüschtier reise! Dann lief ich zum Buckhouse Trail. Dieser führt gleich erstmal ca. 300 m über eine Wiese, komplett ohne Schatten, bis zur Kingfisher Bridge. Das kleine Stück schlauchte mich irgendwie so arg, dass ich mich an der Bridge auf eine Bank in den Schatten setzte.

Davon abgesehen, dass ich mich nicht fit fühlte, fand ich alles irgendwie enttäuschend Der Park ist sicherlich für Tierbeobachtungen – vor allem Vögel – ein toller Platz. Aber ich hatte weder Fernglas noch Teleobjektiv dabei. Ein paar Piepmätze konnte ich erspähen, aber um jetzt einen auf Ornithologe zu machen und die Flattermänner mit den Schautafeln zu vergleichen, das ist dann doch nicht meins. Lediglich ein Reh ließ sich blicken.

Mir wurde schon wieder ganz komisch und ich setzte mich erneut auf die Bank im Schatten, bis das Schwindelgefühl aufhörte. Dann schleppte ich mich zum Auto zurück und schlachtete eine Dose Cola aus der Kühlbox. Das brachte ein paar Lebensgeister zurück und ich machte mich auf den Rückweg.

Es folgte noch ein kurzer Halt am Saveway, wo ich Obst, Tomaten, Cracker, eine Dose „Roasted Pepper Hummus“ holte und zu meiner Freude entdeckte, dass es das Arrowhead Wasser auch mit Kohlensäure versetzt gibt.

Mir macht das „stille Wasser“ beim Wandern etc. gar nix aus, aber am Pool, abends im Motel, dann trinke ich doch gerne mal ein sprudeliges Wasser. Also hamsterte ich da auch gleich vier Liter. Gegen 13 Uhr war ich dann zurück im Motel, wo ich bissl im Zimmer faulenzte. .

Kurz darauf klopfte es an der Tür; Gerd war auch schon wieder zurück. Er sagte mir, dass er völlig platt ist und mich nachher zum Trail fahren würde, damit ich mein Auto am anderen Ende vom Trail parken könne. Die Wanderung selbst wollte er nicht mitmachen.

Ich hatte aber längst selbst auch davon Abstand genommen. Trotz der zweifellos spektakulären Landschaft ringsherum ist Sedona für mich doch auch immer ein Ort, an dem ich einfach mal entspannen will. Dazu kam noch mein Kreislauf, der heute nicht so richtig wollte. Daher fiel die endgültige Entscheidung, das bereits begonnene Programm forzusetzen und den restlichen Tag zu faulenzen

Ich suchte mir ein schattiges Plätzchen am Pool, wo ich die nächsten 2 Stunden plantschend und lesend verbrachte. Das tat einfach mal richtig gut!

Um 17 Uhr gingen Gerd und ich gegenüber in italienisches Restaurant. Später setzen wir uns beim Motel mit einem Bier an einen Tisch im Poolbereich und tratschten.

Zurück im Zimmer las ich noch bissl im Forum rum und lag heute schon um 22.30 Uhr im Nest.