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Samstag, 02.05.2015 – „Suicide Day“
Wieder war ich um 5 Uhr wach. Ich konnte machen, was ich will, mehr als knapp 6 Stunden schlafen ging einfach nicht. Als wir pünktlich um 7 Uhr den Frühstücksraum betraten traute ich erst meinen Augen nicht: Dort saß eine Familie mit Kleinkind und der Vater trug noch seinen Pyjama…
Punkt 8 Uhr machten wir uns vom Acker. Es ging zum Joshua Tree National Park. Ich freute mich riesig, so viel Zeit für diesen wunderbaren Park zu haben |
Gerd kannte den Park nur vom Durchfahren und ich wollte ihm meine ganzen Lieblingsplätze, und von denen gibt es dort einige, in aller Ruhe zeigen.
Genau eine Stunde nach der Abfahrt aus Blythe fuhren wir vom Interstate wieder ab und zum Südeingang des Parks. Wir steuerten zuerst den Visitor Center an, dort erfuhren wir, dass Reservierungen für die Keys Ranch nur im Visitor Center in Joshua Tree möglich sind. Dann fuhren wir das kurze Stück bis zum Parkplatz von Cottonwood Spring. Diese kleine Oase, dieser saftig-grüne Tupfer inmitten der kargen Felslandschaft, ist einen Besuch wirklich wert. Faszinierend, wie riesig die Palmen dort sind. |
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Weiter ging es gen Norden.
Ich fuhr vorneweg und plötzlich kroch eine blutrote Schlange über die Straße Zum Glück war kein Gegenverkehr, denn ich riss das Lenkrad im Reflex nach links um auszuweichen.
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Unser nächster Stopp erfolgte am Cholla Cactus Garden. Wir liefen den 0,25 mi langen Mini-Trail und benötigten dafür fast eine Stunde.
Nein, wir haben uns nicht verlaufen – wir haben quasi jeden der „flauschigen“ Chollas persönlich begrüßt
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Unser letzter Stopp erfolgte am Ryan Mountain Campground. Vor Jahren hatte ich auf einer Postkarte einen V-förmigen Joshua Tree gesehen, dessen V eine markante Felsformation im Hintergrund malerisch umrahmte. Ich hatte diesen Joshua Tree damals tatsächlich gefunden und bei einem späteren Besuch auch die Koordinaten genommen. Diese befanden sich heute selbstverständlich daheim auf dem Rechner… Mist, ich wollte mich doch nicht gleich an meinem ersten Tag als Guide vor Gerd blamieren… (Ha, das wäre harmlos gewesen, im Vergleich zu meiner Guide-Aktion am nächsten Tag…)
Wir quetschten die Autos an nicht offiziellen Buchten an den Straßenrand und ich ging mit traumwandlerischer Sicherheit auf den Joshua Tree zu (N33 58 59.3 W116 09 12.1)
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Da Gerd und ich beide keine Freunde davon sind, das Gepäck im unbeaufsichtigten Auto zu lassen, beschlossen wir, nun erstmal nach Yucca Valley zu fahren und im Motel einzuchecken.
Zuvor besuchten wir aber noch den Visitor Center in Joshua Tree. Wir erkundigten uns nach der Keys Ranch Tour, aber – wie schon fast erwartet bzw. befürchtet – war die schon ausgebucht.
Egal – meine Einstellung war eh: Was klappt, das ist ok. Wenn was nicht klappt, dann soll es halt nicht sein.
Nun fuhren wir ohne weiteren Stopp nach Yucca Valley zur Travelodge. Wir kamen gegen 13.15 Uhr dort an und erfuhren, dass wir erst gegen 14 Uhr einchecken können. Ok, kleine Zwangspause. Wir parkten auf dem Motelgelände im Schatten, genehmigten uns was Kaltes zum Trinken aus der Kühlbox, dazu ein paar Cracker mit dem leckeren Paprika-Hummus.
Dann checkten wir ein, schafften unser Geraffel auf die Zimmer und um 14.30 Uhr machten wir uns auch schon wieder auf den Weg. Pioneer Town stand auf dem Programm, eine kleine Movie Location, nur wenige Meilen von Yucca Valley entfernt. Dort angekommen war ordentlich was los, denn es war Samstag und da scheinen sich die Wildwest-Fans dort zu treffen. Viele kostümierte Leute, noch mehr Zuschauer, alles sehr trubelig. Auf der Main Street (es gibt nur die eine!) hatte gerade eine Vorstellung stattgefunden und die Akteure verabschiedeten sich mit einem Lied. Ich war froh drüber, denn solche „Shows“ sind gar nicht mein Fall. Andererseits hatten wir nun das Problem, dass man die hübschen Häuschen nun nicht mehr so einfach ohne störendes menschliches Beiwerk fotografieren konnte. Egal. der Besuch dort war nett
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Nun ging es auf die andere Seite von Yucca Valley, denn wir wollten uns mal die Black Canyon Area anschauen, die auch für mich absolutes Neuland war. Die Fahrt zieht sich bissl und als wir dort ankamen, wussten wir, warum wir davon bisher noch nix gelesen hatten. Da gibt es nix Interessantes, was man quasi vom Wegesrand aus schon erspähen könnte. Ich will auf keinen Fall behaupten, dass es dort gar nix gibt. Aber halt nichts, was einem gleich ins Auge springt und zum Anhalten und genauerem Umsehen animiert. Keine netten Felsen, nur „Geröllhalden“ Einzig erwähnenswert waren vielleicht die Joshua Trees auf dem Campground. So massive Exemplare, mit solchen dicken Stämmen hatte ich bisher noch nie gesehen. Irgendwie hab ich aber vergessen, mal einen zu fotografieren.
Was nun? Es war kurz nach 16 Uhr. Nochmal in den Park rein – da beträgt aber die reine Fahrzeit ca. 45 min bis zu den interessanten Stellen. Zum Walmart mussten wir auch noch, Wurst und Tomaten holen, um das Motel-Breakfast aufzupeppen. Daher haben wir dann das erledigt und sind anschließend gegen 17.15 Uhr ins Applebee‘s.
Wir orderten Ice Tea, eine French Onion Soup (von der im Forum schon öfters geschwärmt wurde) und “2 for 25” Angebot mit Dinner Salad, Baby Back Half Rack, Cole Slaw & French Fries. Die Suppe war glühend heiß und die mächtige Käsehaube sättigte schon enorm. Die Baby Backs fand ich gut, Gerd waren sie zu trocken.
Gegen 18.30 waren wir zurück im Motel. Auf meiner Terrasse tranken wir noch ein Bier und legten grob den Schlachtplan für morgen fest. Es war aber ziemlich windig und so gingen wir recht bald in unsere Zimmer. So konnte ich ohne Hektik in Ruhe die Fotos überspielen, sichern, Notizen tippen, Akku laden, GPS-Batterien austauschen usw.
Alles Vorbereitungen für morgen. Kurz vor 9 Uhr verkündete ich mir selber „Feierabend“ und schaute noch im Forum vorbei.
Gegen 22 30 Uhr lag ich im Nest und nach wenigen Minuten angelte ich zur Nachttischlampe, um diese auszuknipsen.
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