Prolog
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1. Tag:
Hinflug
2. Tag:
Las Vegas - Winslow
3. Tag:
Petrified Forest NP - Window Rock
4. Tag:
White Cliffs & Pinedale Hoodoos
5. Tag:
Pinedale Hoodoos, Hoodoos Hwy 566
6. Tag:
Ramah Lake, Los Gigantes, El Morro, Haystack Mountain, El Malpais, La Ventana Arch
7. Tag:
Plaza
Blanca
8. Tag:
Rio Puerco Rock Formations & Kasha Katuwe Tent Rocks NM
9. Tag:
San Jose Badlands & La Plata Badlands
10. Tag:
Lybrook Badlands
11. Tag:
Bisti Wilderness (North Unit)
12. Tag:
Red Valley
13. Tag:
Boundary Butte Arch & Recapture Pocket
14. Tag:
House on Fire, Muley Point, Moki Dugway, Valley of the Gods, Monument Valley
15. Tag:
Red Point Mesa, Baby Rocks, Navajo Stand Rock, Stud Horse Point
16. Tag:
Lower Coal Mine Canyon & Point Hansbrough Lookout
17. Tag:
Toadstool Hoodoos & Horseshoe Bend
18. Tag:
Edmaier's Secret, Bryce Canyon
19. Tag:
Kodachrome Basin State Park, Devils Garden
20. Tag:
Mossy Cave, Bryce Canyon
21. Tag:
Snow Canyon State Park
22. Tag:
Valley of Fire State Park
23. Tag:
Las Vegas
24. und 25. Tag:
Las Vegas und Rückflug
Fazit |
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Montag, 10. Mai 2010 - "So einfach wie möglich, aber nicht einfacher!"
Albert Einstein
Keine Ahnung, wann der Wecker klingelte. Wahrscheinlich wieder so gegen 6 Uhr. Eigentlich wollte ich heute auf der Fahrt nach Farmington noch mal Ah Shi Sle Pah besuchen, aber Gerd hatte mir schon wieder einen neuen Floh ins Ohr gesetzt und beide Locations, das wäre mir zu hektisch. Bin schließlich im Urlaub und nicht auf der Flucht
Hilfe, irgendwie schien ich Walmart-süchtig geworden zu sein. Ich kam nicht dran vorbei und ging noch mal rein, um bissl rumzustöbern. Im vorderen Bereich entdeckte ich einen Geldwechsel-Automaten. Da mir gestern zum wiederholten Male das Portemonnaie aufgegangen und das ganze Kleingeld in der Tasche rumgekullert war, schüttete ich dieses nun dort in das Teil rein und nach Abzug von einem Prozent bekam ich den Betrag in platzsparenden Scheinchen wieder. Feine Sache! Meine Tasche war doch gleich spürbar leichter.
Auf dem Parkplatz füllte ich dann noch die Kühlbox frisch mit Eis auf, auch wenn mir überhaupt nicht klar war, warum ich das tat. Es zog wie Hechtsuppe und das Thermometer zeigte schlotternde 58°F
Um 9.30 Uhr war dann alles erledigt und ich machte mich auf den Weg. Der Wind wurde immer stärker. Das war kein niedliches "windy", so wie auf den Wetterseiten geschrieben wurde. Das war ein regelrechter Sturm, der hier in Rio Rancho tobte. Und es wurde so viel Staub durch die Luft gewirbelt, dass es innerhalb weniger Minuten regelrecht zwischen den Zähnen knirschte. Ich hoffte, dass es oben in Farmington besser sein würde, schaltete die Autoheizung an und machte es mir kuschelig warm.
Als ich auf dem Hwy 550 in der Höhe von San Yisidro war, erblickte ich wieder diese herrlichen roten Klippen, die mir letztes Jahr schon so gefallen haben. Zu gerne hätte ich angehalten, um ein Foto zu machen! Aber nicht bei diesem Wind! Der ging durch Mark und Bein. Obwohl die Sonne schien und es ein paar Schäfchenwolken gab, sah der Himmel nicht richtig blau aus. Da war so viel Sand und Staub in der Luft, die einen richtigen Schleier erzeugten.
Gegen 10.15 Uhr tauchte links neben der Straße mein alter Freund, der markante Cabezon, auf. Mit jeder Meile wurde es immer kälter. Das Thermometer zeigte mittlerweile nur noch 53°F an. Was sollte dieser Mist? Zum Südwesturlaub gehören mind. 80°F, alles andere ist ein Grund für eine Reisepreisminderung!
Kurz nach Cuba bog ich auf den Hwy 96 ab und schon bald erblickte ich auf der linken Seite die Anfänge der farbigen San Jose Badlands Als der Hwy 96 nach Osten wegknickte, fuhr ich noch wenige Meilen weiter auf der SR 112, bevor ich dem Teer erstmal "Tschüß" sagte. Gerd hatte mir seinen vor ein paar Tagen aufgezeichneten Track geschickt und ich brauchte nur der Linie auf dem Display hinterherzufahren. Ein paar Minuten später, gegen 11 Uhr, hatte ich auch schon den "Parkplatz" erreicht, tütete die Handtasche mit den Papieren in den Rucksack und trippelte los. Verlaufen war nicht möglich, denn ich bewegte mich immer an der Wand einer kleinen Mesa entlang. (Wie nennt man eigentlich diese erste Stufe einer Mesa? Vor-Mesa?)
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Die Farbenpracht der Badland-Landschaft begeisterte mich. Die Strukturen funkelten manchmal regelrecht im Sonnenlicht und im Hintergrund tanzten weiße Schäfchenwolken über den tiefblauen Himmel Hier oben hatte es zwar nur knapp 54° F, aber es war bei weitem nicht so windig wie unten in Rio Rancho, von daher sogar richtig angenehm.
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Immer wieder sah man interessante Formationen und einzelne Hoodoos. Es machte Spaß, die Gegend bissl zu durchstreifen.
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Und wenn jemand behauptet, Badlands ist gleich Badlands, der sollte dringend zum Augenarzt. Die San Jose Badlands waren wieder ganz anderes, als andere Badlands, die ich schon kennengelernt hatte.
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Dummerweise rutschte ich auf einem kleinen Hubbel aus und zerkratzte mir das Schienbein. Autsch, das tat weh Pffff, von wegen die Badlands wären bröselig und zerbrechlich. Das Zeug war hart wie Beton.
Als ich in Höhe einer frei stehenden, sehr markanten Felsformation war, machte ich mich auf den Rückweg, obwohl es mich schon noch gereizt hätte, um die nächste und übernächste und überübernächste Kurve zu laufen. Aber ich wollte nicht zu spät in Farmington angekommen. Dort würde es das nächste Treffen mit Gerd geben und wir hatten für den heutigen Tag noch den Besuch einer weiteren Location vor. Außerdem geisterte mir der Gedanke an den Plattfuß gestern noch immer durch den Kopf. nicht, dass wieder so was passiert.
Und als ich dann vom Parkplatz losfuhr, erlebte ich tatsächlich einen bösen Schrecken:
Kaum hatte ich den Zündschlüssel umgedreht, brüllte mir wieder ein "pling" entgegen... Aber zum Glück war das Symbol ein anderes, nämlich, dass eine Tür offen ist. Ich flitzte zweimal ums ganze Auto rum und kontrollierte alle Türen - alles dicht. Aber das Warnlämpchen war hartnäckig und blinkte weiter. Egal! Erstmal wollte ich zusehen, dass ich nun so schnell wie möglich nach vorne auf den Teer kommen würde, falls doch was sein sollte.
Nach ca. einer Meile, als ich in den Rückspiegel blickte, wunderte ich mich, dass es da hinten im Auto plötzlich so hell ist
Ein zweiter Blick.mein Herz machte vor Schreck einen Riesenhopser.
"Sch. wo war die Scheibe hin?"
Panik!
Sollte hier, in dieser verlassenen Gegend, tatsächlich jemand gelauert haben, um den Touris, die sich ab und zu hierher verirren, die Scheiben einzuschlagen?
Und warum hab ich das nicht gesehen, als ich ums Auto rumgelaufen bin
Warum hab ich die Scherben nicht gesehen
Hysterische Vollbremsung, ausgestiegen und an die Kofferraumklappe geflitzt.
Tja. die Scheibe lässt sich hochklappen.
Weiß der Geier, wie das passiert ist und wie lange schon. Mit ein paar Handgriffen kontrollierte ich das Gepäck. Es war alles noch da. Ich drückte die Scheibe nach unten und fuhr beruhigt weiter.
Gegen 13 Uhr hatte ich wieder Asphalt unter den Reifen und es ging zurück zum Hwy 550. Mittlerweile war es etwas wärmer geworden, aber warm ist definitiv was anderes. Ich hatte das Gefühl, dass der Frühling in dieser Gegend erst vor kurzem Einzug gehalten hat. Die Bäume trugen noch ein sehr junges und zartes Frühlingsgrün.
Während der Weiterfahrt hypnotisierte ich das Thermometer im Auto, damit es endlich eine 6 an erster Stelle zeigt. Gegen 13.30 Uhr tat es mir dann endlich den Gefallen, aber es waren trotzdem 24°F Unterschied zu gestern.
Kurz nach 15 Uhr erreichte ich Farmington und checke im Americas Best Value Motel ein, welches ich schon vom letzten Jahr kannte. Ich schaffte meinen Krempel ins Zimmer, schaltete kurz das Notebook ein und erhielt eine PN von Gerd, dass ich mich melden soll, wenn ich da bin. Er war schon zurück im Motel und wartete, dass ich ankomme, damit wir den letzten Punkt des Tagesprogramms gemeinsam absolvieren können.
Nach einer herzlichen Begrüßung wollten wir gleich aufbrechen, da bemerkte ich, dass sich die Tür von meinem Zimmer nicht verriegeln ließ. Also noch fix zur Rezeption, ein neues Zimmer verlangt, umgezogen und um 16 Uhr starteten wir zu den La Plata Badlands. Wir verließen den Ort über die SR170 und bogen nur wenige Meilen weiter nach Westen ab, wo der Cottonwood Wash und der Cottonwood Arroyo eine interessante Badland-Landschaft geschaffen haben
Eigentlich eine Location, die sehr einfach zu erreichen ist, liegt sie doch quasi genau vor den Toren von Farmington. Aber wie schon Albert Einstein sagte "So einfach wie möglich, aber nicht einfacher!" . Die Badlands zu finden war wirklich einfach, nur dort drin umher zu fahren. Die Pisten waren leider miserabel: Tiefe Rillen und Furchen, Dips, steinige Passagen. oft konnten wir nur im Schritt-Tempo fahren. Aber Gerd hatte die Gegend schon am Vormittag gescoutet und chauffierte mich zu ein paar sehr schönen Stellen mit interessanten Hoodoos und anderen Formationen
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Gegen 19 Uhr waren wir zurück in Farmington und gingen zum Abendessen ins Outback Steakhouse. Das Steak war lecker wie immer, und ein kühles Bier war ein schöner Abschluss dieses Tages.
Gegen 21.20 Uhr war ich dann im Zimmer. Bilder überspielen, Notizen tippen usw. konnte nicht wie letztes Jahr gemütlich vor dem Motelzimmer gemacht werden, es war einfach zu kühl.
Um 23.30 Uhr war alles erledigt und ich quälte mich noch durch ein paar weitere Seiten des Buches. ich konnte die Hoffnung nicht aufgeben, dass es doch noch irgendwann interessant wird.
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