Prolog und Route

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1. Tag:
Ankunft

2. Tag:
Red Rock Canyon State Park

3. Tag:
Mojave National Preserve

4. Tag:
Joshua Tree National Park

5. Tag:
Ghost Town Randsburg & Trona Pinnacles

6. Tag:
Fahrt nach Lone Pine & Alabama Hills

7. Tag:
Ghost Town Darwin & Death Valley

8. Tag:
Death Valley

9. Tag:
Death Valley und Fahrt nach Big Pine

10. Tag:
Mono Lake

11. Tag:
Bodie

12. Tag:
Ghost Towns Silverpeak, Gold Point & Goldfield

13. Tag:
Cathedral Gorge State Park & Rainbow Canyon

14. Tag:
Valley of Fire

15. Tag:
Valley of Fire & Las Vegas

16. Tag:
Las Vegas

17. Tag:
Las Vegas & Rückflug am nächsten Morgen

 

 

Desert, Rocks & Ghost Towns

Mittwoch, 26. April 2006

Meine innere Uhr funktioniert: Wieder wachte ich um 5.45 Uhr auf. Badezimmer, anziehen usw. die üblichen morgendlichen Verrichtungen.

Zum Frühstück ging ich der Einfachheit halber wieder ins Carousel Café. Auch hier erschien mir mein Spiegelei wieder extrem glibberig. Ich meine, ein bissl glibberig bis stark glibberig, das bin ich ja in den USA gewöhnt - aber quasi nur aus der Schale gesprungen und einmal über den heißen Pfannenboden gerutscht ...

Um 7.15 Uhr war auch das Frühstück erledigt. Jetzt nur noch Tanken, meine Wunden von gestern verarzten und ab in den Joshua Tree National Park.

Ich wählte absichtlich den Westeingang, da ich mir sicher war, abends dann lieber den kürzeren Weg haben zu wollen. Und deshalb hätte ich sonst wohl den ganzen westlichen Teil gar nicht gesehen.

Die Entscheidung stellte sich als sehr gut heraus, denn wenn man vom Ort Joshua Tree in den Park fährt, dann erlebt man gleich das Stück des Parks, welchem dieser seinen Namen verdankt: Nämlich den Joshua Trees.

Allerdings muss ich unumwunden zugeben, dass es diese Joshua Trees bei weiten nicht mit denen der Mojave National Preserve von gestern aufnehmen können. Die Bäume im Joshua Tree National Park sind kleiner, irgendwie zerzaust - einfach mickriger.

Obwohl ich von meinem früheren Besuch wusste, dass sich die Strecke bis Cottonwood Springs zieht, fuhr ich trotzdem hin, denn eigentlich wollte ich so gerne den Lost Palms Oasis Trail laufen. Aber während der Fahrt schaute ich auf die Uhr, die nur so rannte, und haderte mit meinem Schicksal, besser gesagt, mit meinen Blessuren von gestern Immerhin sollte die Wanderung ca. 3 Stunden dauern und das hätte mir erstens ein Zeitproblem gemacht und zweitens wusste ich auch nicht, wie ich es drei Stunden in den Wanderschuhen aushalten soll.

Die Landschaft änderte sich: Erst die Joshua Trees, dann nette Steine, die einfach so in der Gegend lagen, als ob sie aus einem Würfelbecher rausgeschüttelt wären. Die Straße wand sich ins Tal hinunter und alles wurde noch wüstenähnlicher.


Dann musste ich erst mal anhalten, denn plötzlich waren überall blühende Ocotillos - wunderschön! Ich kannte diese bisher nur von Angie´s Hawaii Bildern und war begeistert, jetzt selber welche zu sehen.


Im Cottonwood Visitor Center hielt ich an und kaufte ein paar Postkarten. Diese waren verantwortlich, dass ich meine Pläne noch weiter änderte (den Lost Palm Oasis Trail hatte ich mittlerweile aufgegeben), denn ich sah zwei Motive, die ich selber sehen wollte - dazu jedoch nachher mehr.

Am Visitor Center führt eine drei Meilen lange Stichstraße zur Cottonwood Oase, die ich sowieso auf meinem Tagesprogramm drauf hatte. Und der kurze Abstecher lohnt sich wirklich, denn es ist ein sehr idyllisches Fleckchen inmitten der sonst doch irgendwie trostlosen Umgebung im südlichen Teil des Joshua Tree National Parks. Ich lief die paar Schritte vom Parkplatz zur Oase hinunter uns knipste ein paar Bilder.

Dann machte ich mich wieder auf den Weg zum nördlichen Parkteil. Unterwegs musste ich immer wieder anhalten, denn überall blühte es. Die tollen Pflanzen haben mich sowieso richtig begeistert

Mein nächster Stopp war am Cholla Cactus Garden. 1999 hatte der mich zwar nicht so begeistert aber es gibt einfach Dinge, denen ich eine zweite Chance gebe. Und das war gut so, denn die Chollas hatten schöne gelbe, halb aufgegangene Knospen und einer blühte sogar schon


Weiter ging´s zum White Tank Campground, denn der kurze Trail dort wurde mir wärmstens empfohlen. Zum Glück, denn die Felsen in dieser Ecke sind wirklich toll. Leider verschwand die Sonne immer mal hinter den Wolken, die im Laufe des Tages aufgezogen waren. Ein kleiner Trail führt einen durch den Felsengarten und auf kleinen Tafeln wird die Entstehungsgeschichte etc. erklärt. Auch der Arch Rock ist dort zu finden.


Hier machte ich jetzt auch die Erfahrung, wie sich die Blicke anfühlen, die ich sonst seltsam fußbekleideten Menschen zuwerfe: Ich kam mir reichlich dämlich vor, wie ich dort mit meinen Riemchen-Schläppchen zwischen den Felsen rumstakte Ein Paar, welches mir entgegen kam, blickte ungläubig auf meine extravaganten Wanderschuhe. dann kamen mir schon wieder so glotzende Leute entgegen.

Man war mir das peinlich

Am liebsten hätte ich mir ein Schild um den Hals gehängt, dass man meine Fersen mal bitte von hinten anschauen soll! Da hätte ich dann Verständnispunkte geerntet!

Der nächste Halt war am Skull Rock. Selbstverständlich konnte ich mich dort nicht nur mit einem Foto vom Skull Rock begnügen, sondern musste auch den Trail in Angriff nehmen, der mich wieder durch eine tolle Felslandschaft führte. Auch für diesen Trail hatte ich natürlich wieder das beste Schuhwerk an.

Jetzt war ich erst mal lauffaul, deshalb stand als nächstes die Geology Road Tour an, eine 18 Meilen lange Gravelroad. Am Anfang sind wieder viele Joshua Trees entlang der Strecke, dann vereinzelte Felsen. Alles in allem eine nette kleine Tour, die Spaß gemacht hat.

   

Nun wollte ich eins der beiden Postkartenmotive sehen, nämlich den Headstone Rock. Man findet diesen am Ryan Campground. Ich fuhr also auf den Campground und nachdem dort nicht wie beim White Tank Campground Parkplätze für Nicht-Camper ausgewiesen waren, stellte ich mich mal kurz auf Platz Nr. 18. Was soll´s der Campground war eh nicht voll belegt.

Den Headstone Rock erkennt man schon von der Zufahrt sehr gut und vom Auto waren es nur ein paar Schritte.


Mein nächstes Ziel, dank der Postkarten, war der Barker Dam. Ein 1,1 Meilen langer Loop führt zu dieser Stelle. Der Trail war unheimlich schön. Wie in einem kleinen Canyon läuft man zwischen den Felsen durch. Außer mir war kein Mensch dort. Nur ein kleiner Hase. Heute waren sowieso sehr viele Häschen und Hörnchen unterwegs.

Am Ende des Canyons befindet sich ein kleiner See, umgeben von tollen Felsen. Ein wunderschöner Anblick, von dem ich mich kaum lösen konnte

Dann führt der Loop weiter in eine kleine von Felsen eingeschlossene Ebene. Ein richtiges idyllisches Plätzchen, an dem ich noch ewig hätte bleiben können


Der restliche Weg zum Parkplatz verläuft dann eine ganze Weile in einem sandigen Wash.

Als ich am Parkplatz wieder ankam, war es nun 17.30 Uhr und ich überlegte hin und her, was ich jetzt machen will. Einerseits stand das Hidden Valley noch auf dem Programm, andererseits hatte ich heute schon so viele tolle Steine gesehen, da war ich fast übersättigt und der Barker Dam war halt auch irgendwie ein toller Abschluss. Ich fuhr trotzdem zum Parkplatz am Hidden Valley aber ich konnte mich nicht mehr zu diesem Trail entschließen. Ich war auch ganz schön kaputt und es siegte die Faulheit. Außerdem war der Wind in den höheren Gebieten des Parks auch ganz schön frisch und mich fröstelte dann ein bissl.

Und so machte ich jetzt das, auf was ich unheimlich Lust hatte: Ich setzte mich ins Auto, drehte die Musik auf und fuhr durch die schöne Landschaft, die von der tiefstehenden Sonne so richtig angestrahlt wurde. Das war für mich ein schöner Abschluss dieses wunderschönen Tages

Ich verließ den Park über den Osteingang Richtung Twentynine Palms und war froh, dass ich diese Strecke nicht morgens gefahren bin, denn ab dem Abzweig zum Cottonwood Visitor Center bietet sie landschaftlich gar nix Besonderes.


Noch schnell für Soup & Salad ins Carousel Café und gegen 19.30 Uhr war ich am Motel. Erstmal unter die Dusche, dann schon mal alles so weit einpacken, Bilder überspielen, Reisebericht schreiben.

Um kurz vor 24 Uhr schaltete ich das Licht aus.

Mein Fazit: Als ich 1999 im Joshua Tree National Park war, war ich eher enttäuscht. Allein vom Namen her, erwartete ich damals tolle Joshua Trees, die es dort aber einfach nicht gibt, jedenfalls nicht an den Stellen, die man gleich auf Anhieb sieht. Während des Barker Dam Loops entdeckte ich viele schöne Exemplare und kann nun auch wieder sagen, dass der Park zu Recht diesen Namen trägt. Damals hatte ich auch einfach noch nicht so den Sinn nach Felsen, ein weiterer Punkt, wieso mir dieser Park damals nicht behagte.

Nach dem heutigen Tag muss ich sagen, dass ein Tag zu wenig ist: Lost Palm Oasis, Hidden Valley, Keys View, die Desert Queen Ranch, die im National Register of Historic Places steht - für all dies fehlte mir die Zeit. So wie´s aussieht, werde ich hier wohl noch einmal herkommen müssen.

Gefahrene Meilen: 179

Hier sind ein paar Eindrücke und Informationen zu der Geology Road Tour.