Prolog

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1. Tag:
Hinflug

2. Tag:
Phoenix -
Grand Canyon

3. Tag:
Grand Canyon -
Blue Canyon

4. Tag:
Hope Arch -
Window Rock -
IR 13 - Ship Rock

5. Tag:
Bisti De Na Zin
Wilderness -
Aztec Arches -
Angel Peak

6. Tag:
Ah Shi Sle Pah
Wilderness Study
Area - Bisti
Wilderness
(North Unit)

7. Tag:
Ghost Town
Guadalupe - Rio
Puerco Valley

8. Tag:
Lybrook Badlands

9. Tag:
Lake Abiquiu -
Echo Amphitheater
- Plaza Blanca

10. Tag:
Rio Rancho
Badlands

11. Tag:
Quebradas Road -
Valley of Fires -
White Sands

12. Tag:
White Sands -
Geronimo Trail -
Ghost Town Lake
Valley

13. Tag:
City of Rocks
State Park -
Ft. Bowie

14. Tag:
Chiricahua National
Monument

15. Tag:
Ghost Towns
Courtland &
Gleeson - Wyatt
Earp Days in
Tombstone

16. Tag:
Box Canyon -
Madera Canyon -
Hwy 86 "Ajo Way"

17. Tag:
Organ Pipe Cactus
National Monument
- Ajo Mountain
Drive

18. Tag:
Kofa Mountains -
Palm Canyon

19. Tag:
Imperial Wildlife
Refuge - Yuma
Territorial Prison

20. Tag:
Fahrt nach
Phoenix - Apache
Trail bis Tortilla Flat

21. Tag:
Rückflug

Fazit

Dienstag, 26. Mai 2009

"Auszeit"

Ok, wie ich mir gestern schon überlegt hatte, ließ ich es heute komplett ruhig angehen. Als ich die Tour plante, hatte ich zwar ursprünglich vor, die Wanderung zur Victoria Mine zu machen, aber ich hatte gestern schon festgestellt, dass es mir dafür zu heiß sein würde. Außerdem fand ich es schade, dieses schnuckelige Quartier mit so hohem Wohlfühlfaktor nur zum Schlafen zu nutzen. Ich wollte das La Siesta Inn einfach noch bissl genießen

Den Wecker hatte ich am vorherigen Abend nicht eingeschaltet und wachte trotzdem gegen 6.30 Uhr auf. Ich schaltete die Kaffeemaschine ein, wartete, bis der Kaffee durchgelaufen war und nahm mir dann einen Becher mit nach draußen, wo ich mich auf die kleine Treppe vor der Cabin setzte und eine Zigarette rauchte.

Anschließend knöpfte ich mir mein Gepäck vor. Dies war ja schon beim Hinflug ziemlich umfangreich und nun waren diverse Buchkäufe dazugekommen, sodass ich zu zweifeln begann, ob ich die Gewichtsbeschränkungen einhalten könnte In eine der Reisetaschen packte ich also schon mal das Zeugs, welches ich in den nächsten Tagen nicht mehr benötigen würde. Dann kam die Kofferwaage bzw. Fischwaage zum Einsatz. Sah gut aus! Ca. 21,5 kg. Und meine andere Reisetasche hatte noch einige Kilo Spielraum. Da geht noch was, das ist noch ausbaufähig! In Gedanken wedelte ich schon wieder mit meiner Kreditkarte

Als die Putzfrau anrückte, ließ ich mir zwei Päckchen Kaffee geben und reichte ihr den Mülleimer zum Ausleeren raus. Das Bett konnte ich schließlich selber machen. Ich kochte noch eine Kanne Kaffee und frühstückte mein Turkey & Cheese Sandwich, welches ich mir gestern geholt hatte. Dabei checkte ich meine E-Mails und schaute im Forum vorbei.

Gegen 10.30 Uhr ging ich für ne Stunde an den Pool. Gerade rechtzeitig, um zwei Schmetterlinge vor dem Ertrinken zu retten. War niedlich, wie sie dann auf den Steinen hockten und sich trocknen ließen. Erst saßen sie quasi bewegungslos da, dann fingen sie an, die Flügel zu bewegen, und als sie ganz trocken waren, flatterten sie davon. Den Pool hatte ich ganz für mich alleine, das Motel war eh nicht stark besucht. Man merkte, dass die heiße Saison schon begonnen hat, und diese ist in der Region hier daher Nebensaison. Als es zu heiß wurde, ging ich wieder in meine Cabin. Dort kramte ich noch bissl rum, sortierte hier noch ein Prospekt ein, holte dort noch ein Zettelchen raus - ich bin eine bekennende Trödelliese

Dann hieß es tanken, Zigaretten kaufen (grauslich teuer... ) und Kühlbox mit Eis auffüllen.

Um 13 Uhr war ich dann auf dem Weg zum Organ Pipe National Monument. Das Thermometer zeigte wieder 95°F. Im Laufe des Vormittags hatten sich ein paar Schäfchenwolken gebildet, aber die machten überhaupt nicht den Eindruck, als ob sie meine Pläne für den heutigen Tag durchkreuzen würden.

Die Auszeit am Pool und dieses Halbtagesprogramm für heute hatte mir gefallen. Klar, es ist nix, was ich jeden Tag so machen möchte. Aber so ein-, zweimal im Urlaub, ich glaube, daran könnte ich mich gewöhnen. Es hat auch irgendwie gut getan, nach dem Nomaden-Leben und den Tagen, wo einen die ganzen Eindrücke manchmal fast erschlagen haben.

Im Organ Pipe National Monument angekommen, stöberte ich erst noch im Visitor Center rum. Der noch vorhandene Platz bzw. das noch nicht ausgereizte Gewicht meiner Reisetaschen war verlockend. Nur der Angestellte dort war nicht der Hellste! Ich fragte, ob ich mit Traveller Check bezahlen kann. Klar. Also unterschrieb ich das Teil. Dann merkte er, dass er nicht rausgeben kann... Und ich erklärte ihm, dass ich den Check nun nicht mehr verwenden kann, da ich ihn gerade unterschrieben habe. Und siehe da, nun war plötzlich doch Wechselgeld vorhanden.

Gegen 14.15 Uhr bog ich dann auf den Ajo Mountain Drive ein. Die Fahrt ist einfach immer wieder spannend, denn die Kakteen, die dem Park seinen Namen gegeben haben, sieht man anfangs gar nicht, da fährt man durch regelrechte Saguaro Wälder.

Erst nach einigen Meilen tauchen die ersten Organ Pipe Kakteen auf und ab dem Diablo Canyon nehmen die Saguaros deutlich ab.

Hier prägen nun viele Organ Pipe Kakteen das Landschaftsbild. Und dazwischen natürlich immer wieder die "flauschigen", hellgrünen Chollas.

Wie auch letztes Jahr kam ich einfach nicht vorwärts Kaum war ich ins Auto eingestiegen und 200 Meter gefahren, musste ich wieder anhalten, weil mir etwas ganz besonders gut gefiel. Manchmal hat es sich wirklich nicht gelohnt, überhaupt weiterzufahren.
In Gedanken amüsierte ich mich über das Schild, dass man nur 25 mph fahren darf. Ha ha, so schnell kam ich vielleicht gerade mal auf dem asphaltierten Stück voran, weil man dort eh nicht anhalten konnte, ohne die Straße komplett zu blockieren. Ansonsten schlich ich vorwärts, den Blick überall hin gerichtet, jedoch kaum auf die Gravelroad. Es war noch ein anderes Auto unterwegs und wir überholten uns durch unsere Stopps immer gegenseitig.

Die Kompositionen, welche die Natur hier geschaffen hat, sind einfach atemberaubend. Eine herrliche Harmonie aus Vegetation, Felsen und Farben

Auf der Rückfahrt bzw. der Richtungswende, die der Loop ab dem Arch macht, war das Licht echt fies, denn man sah Steine und Dellen erst dann, wenn man quasi unmittelbar davor war. Zum Abbremsen war es dann oft schon zu spät und man holperte etwas unsanft drüber. Man merkte auch hier die Regenfälle, die Straße war generell etwas ruppiger als letztes Jahr.

Um 17.30 Uhr hatte ich dann wieder Asphalt unter den Reifen. Einen offenen Punkt gab es aber noch: Den Alamo Canyon. Einen letzten Versuch wollte ich noch unternehmen. Und heute fand ich den Abzweig problemlos und konnte mir nun absolut nicht mehr erklären, warum ich den sowohl letztes Jahr als auch gestern übersehen habe. (Der Abzweig nach Osten ist zwischen den Mile Markern 65 und 66.) Die Strecke bis zum Campground ist nur ca. 1,5 Meilen lang. Ein netter kleiner Abstecher, die tief stehende Sonne tauchte die Felsen in ein wunderbares Licht.


Plötzlich lag mitten auf dem Weg eine Schlange. Dran vorbei ging nicht und sie verscheuchen, davor hatte ich Angst - also nahm ich sie vorsichtig zwischen die Reifen. Beim Blick in den Rückspiegel lag sie noch immer so da wie vorher. War vermutlich schon tot.

Auf dem Rückweg war sie auch noch da, allerdings hatte sie mir freundlicherweise etwas Platz gemacht und nun konnte ich problemlos an ihr vorbei fahren. Also doch eine lebendige Schlange!

Gegen 18.20 Uhr fuhr ich zurück nach Ajo. Im Olsen Supermarkt holte ich mir einen Salat. Eigentlich wollte ich noch ein paar Hähnchenteile mitnehmen, aber die sahen arg seltsam aus: So mit nem Teig drumherum & frittiert, komische Gebilde.... Brrrrr, da hätte sonst was drin sein können. An der Kasse sah mich die Angestellte total entsetzt an und meinte, der Sonnenbrand müsse doch furchtbar weh tun. Sonnenbrand? Und dann sah ich auf mein Dekoltee - au weia, das war ja wirklich knallrot. Seltsam, ich hatte mich gründlich eingecremt und stand beim Fotografieren ja meistens mit dem Rücken zur Sonne???

Zurück am Motel hopste ich gegen 19.15 Uhr bei noch immer 90°F in den Pool, herrlich erfrischend. Nach dem Duschen verspeiste ich dann vor meiner Cabin den Salat, tippte den Bericht und surfte bissl durchs Internet. Es kam ein Auto an und ich hörte, wie sich das Paar auf Deutsch unterhielt, während sie in die Cabin nebenan gingen.

Mit einem Bud und einer Zigarette genoss ich noch lange die herrlich warme Nacht

 

Tagesetappe: 99 Meilen / 165 Kilometer


Die Karte wurde mit TopoUSA von www.delorme.com erstellt.