Samstag, 8. September 2001

An diesem Tag war ein Trailride in einen kleinen Canyon angesagt. Unsere beiden Wrangler führten uns über das Ranchgebiet und suchten einen günstigen Trail, um in den Canyon hinein zu reiten. Für mich war es faszinierend, wie die beiden sich in dieser Gegend ausgekannt haben. Für mich sah alles gleich aus : Sträucher und Sträucher und Stäucher. Sobald die Ranchgebäude außer Sicht waren (und das ging ziemlich schnell), hätte ich mich nicht mehr orientieren können

Die Strecke war schon ziemlich anspruchsvoll, für so ein Greenhorn wie mich: es war alles wieder sehr zerfurcht, die Pferde strauchelten manchmal und immer wieder gab´s auch einen kleinen Trab zum Anlaufholen. Ich hopste jedesmal furchtbar in meinem Sattel rum. Jack erklärte mir dann, daß mein Pecos einen sehr harten Trab hat - na da war ich froh: es lag nicht nur an mir!


An diesem Tag bemerkte ich dann den Spleen von meinem Pecos: er lief nur, wenn er einen Grashalm im Maul hatte, auf dem er drauf rumkauen konnte Kaum war der aufgefressen, zupfte er sich sofort wieder einen neuen raus. Da kam es auch schon vor, dass er stur wie ein Esel einfach stehen blieb, bis er einen ihm zusagenden Halm gefunden hatte.

Wenn wir mal anhielten ging Pecos Kopf gleich nach unten. Da er mit dem Rumgefresse aufhören sollte, hielt ich die Zügel ziemlich kurz. Dumm war er ja aber auch nicht: er wartete, bis ich nicht mehr so konzentriert die Zügel hielt und riss dann den Kopf nach unten.

Ein anderes Mal, als wir ein ziemlich steiles Stück bergab vor uns hatten und er genau gemerkt hat, dass ich mich da jetzt total drauf konzentriere, blieb er ruckartig nochmal vor dem Abhang stehen, um nach ein paar saftigen grünen Grashalmen zu schnappen. Ich flog im Sattel nach vorn und mein Magen machte mal wieder schmerzhaft Bekanntschaft mit dem Sattelhorn...

Der Trail in den Canyon war sehr steil. Wir lehnten uns auf unseren Pferden weit zurück und ich hoffte, dass Pecos nicht stolpern würde. Aber es ging alles gut. Im Canyon drin war es furchtbar heiß, da ging kein Lüftchen. Wir ritten im Canyon entlang bis zum San Pedro River. Naja, die Bezeichnung "River" war zu dieser Jahreszeit wohl etwas übertrieben - große Pfütze wäre passender gewesen, denn aufgrund des zurückliegenden Sommers war kaum noch Wasser vorhanden.


Dort machten wir eine Zigarettenpause, nahmen einen großen Schluck von unseren am Sattelhorn hängenden Wasserflaschen und ließen die Pferde im Fluß saufen. Dann machten wir uns wieder auf den Rückweg zur Ranch.

Am Abend versammelten wir uns alle wieder in der Bar zum Billard-Spielen. Später kam dann Conny hinzu und er zeige uns Videos von den Competitions, bei denen Pferde von ihm mit am Start waren.

Wieder wurden wir alle sehr schnell müde und gingen ins Bett.


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