An diesem Tag bemerkte ich dann den Spleen von meinem Pecos: er lief nur, wenn er einen Grashalm im Maul hatte, auf dem er drauf rumkauen konnte Kaum war der aufgefressen, zupfte er sich sofort wieder einen neuen raus. Da kam es auch schon vor, dass er stur wie ein Esel einfach stehen blieb, bis er einen ihm zusagenden Halm gefunden hatte.
Wenn wir mal anhielten ging Pecos Kopf gleich nach unten. Da er mit dem Rumgefresse aufhören sollte, hielt ich die Zügel ziemlich kurz. Dumm war er ja aber auch nicht: er wartete, bis ich nicht mehr so konzentriert die Zügel hielt und riss dann den Kopf nach unten.
Ein anderes Mal, als wir ein ziemlich steiles Stück bergab vor uns hatten und er genau gemerkt hat, dass ich mich da jetzt total drauf konzentriere, blieb er ruckartig nochmal vor dem Abhang stehen, um nach ein paar saftigen grünen Grashalmen zu schnappen. Ich flog im Sattel nach vorn und mein Magen machte mal wieder schmerzhaft Bekanntschaft mit dem Sattelhorn...
Der Trail in den Canyon war sehr steil. Wir lehnten uns auf unseren Pferden weit zurück und ich hoffte, dass Pecos nicht stolpern würde. Aber es ging alles gut. Im Canyon drin war es furchtbar heiß, da ging kein Lüftchen. Wir ritten im Canyon entlang bis zum San Pedro River. Naja, die Bezeichnung "River" war zu dieser Jahreszeit wohl etwas übertrieben - große Pfütze wäre passender gewesen, denn aufgrund des zurückliegenden Sommers war kaum noch Wasser vorhanden.
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