Prolog

1. Tag:
Hinflug

2. Tag:
Las Vegas - Prescott Valley

3. Tag:
Sedona

4. Tag:
Sedona

5. Tag:
Sedona - Blanding

6. Tag:
Moab: Arches National Park

7. Tag:
Moab: Sand Flats Road, Picture Frame Arch

8. Tag:
Moab: Secret Spire, Spring Canyon Point, Shafer Trail

9. Tag:
Fahrt nach Overton, Valley of Fire

10. Tag:
Valley of Fire

11. Tag:
Fahrt nach Ridgecrest, Trona Pinnacles

12. Tag:
Ghost Town Ballarat, Charcoal Kilns, Skidoo Mine

13. Tag:
Alabama Hills

14. Tag:
Titus Canyon, Racetrack Playa

15. Tag:
Ghost Town Berlin

16. Tag:
Ghost Town Bodie, Mono Lake

17. Tag:
Ghost Town Bodie, Mono Lake, Tioga Pass

18. Tag:
Ancient Bristlecone Pines

19. Tag:
Joshua Tree National Park

20. Tag:
Joshua Tree National Park

21. Tag:
Joshua Tree National Park

22. Tag:
Kelso Depot, Las Vegas

23. - 25. Tag:
Las Vegas und Rückflug

Fazit

Montag, 16. Mai 2011
"Flop & Top"

Trotz meiner Befürchtungen hatte ich auch dieses Jahr in der Nacht nach der Ankunft gleich wieder sehr gut geschlafen. Zwar wachte ich gegen 2 Uhr mal kurz auf, konnte aber problemlos wieder einschlafen. Der Wecker klingelte um 6 Uhr und eine halte Stunde später tippelte ich rüber zu Bill's, um im Victorian Room zu frühstücken. Das erste Frühstück in den USA ist immer gleich: Eggs "over easy" mit Bacon, Hashbrowns und Toast. Das gab es sogar als Special für 4,99 $, aber das Geld holen sie sich bei den Getränken wieder: Der Kaffee kostete 3 $ und ein keiner O-Saft 3,50 $.

Gegen 7.45 Uhr war ich startklar und fuhr mit dem Taxi zum Rental Car Center. Bei Alamo und National herrschte gähnende Leere. Aber selbstverständlich hatte ich dieses Jahr bei Dollar gebucht und dort standen ein paar Hansels in der Warteschlange.
Meine Wahl war auf Dollar gefallen, weil dieser Vermieter in einigen Casinos am Strip kleine Stadtfilialen hat(te) und ich das Auto dann am Ende der Tour im Bellagio abgeben wollte. Einige Wochen vor meinem Abflug erhielt ich jedoch eine Mail, welche mich darüber informierte, dass die ganzen Stadtfilialen geschlossen würden und ich den Wagen am Rental Car Center retournieren müsse. Dort würde ich dann ein Shuttle zu meiner ursprünglich geplanten Abgabestation erhalten. Toll. dafür, dass ich nicht einfach dort abgeben konnte, wo ich wollte, musste ich nun auch noch anstehen.

Ca. 20 min später durfte ich dann nach vorn zum Schalter. Ein Upgrade und Roadside Assistance wurden zwar kurz erwähnt, aber komplett ohne Versuche, mich überreden zu wollen. Im Gegensatz zu Alamo und National wird bei Dollar nix auf Papier mit den Initialen gezeichnet, sondern es lief alles elektronisch über ein Pad ab, wo ich immer wieder bei "I agree" bestätigen musste. Der Mietvertrag zuckelte aus dem Drucker und ich machte mich auf den Weg zum Parkdeck.

Auf den ersten Blick sah die SUV Line zwar gut bestückt aus, aber es waren eigentlich 12 identische Autos: weiße Ford Escape mit 2WD, zwei weiße Jeeps (Modell unbekannt ;-) mit 4WD, aber die Reifen waren so abgefahren, das hab sogar ich erkannt.

Und zwischen diesen ganzen weißen Autos stand einsam ein blauer KIA. Wie Ihr wisst, hab ich es mit Farben mehr als mit dem, was unter der Motorhaube ist, daher beschäftigte ich mich mit dem Auto gleich mal näher. Wagenheber war da, Notrad war da (kein Ersatzrad, sondern so ein Notrad), Reifen waren ok. Ganz klar, das ist jetzt meiner! Weil er so schön blau wie eine Heidelbeere war, erhielt er den Namen Blueberry, Kosename Berry
Ich fuhr den Strip bis zur Tropicana Ave. Dieser folgte ich nach Osten, bis sie auf den Hwy 93 trifft und bog auf ihn ab. An der Kreuzung mit dem Interstate 215 hatte ich dann wohl einen kleinen Blackout bzw. war überfordert, denn prompt erwischte ich die Ausfahrt So kam es dann gleich zum ersten Dreherle vom Urlaub.

Kaum war ich wieder auf dem Highway, leuchtete mir ein Schild entgegen: "Heavy Traffic". Im weiteren Verlauf fragte ich mich aber, welcher Highway gemeint war, denn auf dem 93 war nix heavy.

Als der Lake Mead auftauchte, war ich sehr überrascht, denn der sah aus wie ne Pfütze. Der Wasserstand war auffallend zurückgegangen.

Nun war ich gespannt auf die neue Brücke. Naja, gespannt nicht direkt, mit so hohen Sachen hab ich es ja nicht so. Mir war ja schon die Fahrerei über den Hoover Dam verhasst. Und die neue Brücke war noch um einiges höher. Aber als ich dann dort war, war es auch schon wieder vorbei. Hat gar nicht weh getan, schließlich konnte ich nicht runter gucken.

In Boulder City hielt ich noch kurz an einer Tanke, um mich für den heavy traffic auszurüsten: Ein paar Flaschen Wasser, ne Dose Diet Coke und ein Six Pack MGD steigen noch mit ins Auto ein.

Um 11 Uhr war ich dann wirklich unterwegs: Las Vegas lag hinter mir, ich hatte die Brücke überstanden, die Cruise Control gefunden und die CD war eingelegt.
Also Berry gefiel mir von Meile zu Meile noch besser. In keinem der anderen Autos hatte ich bisher so eine komfortable Sitzhaltung. Irgendwie passt hier alles bestens zu meiner Körpergröße. Ich sah die "Schnauze" vom Auto, die Pedale waren gut zu erreichen (nicht nur mit den Fußspitzen, sondern so, dass der Fuß richtigen Halt hat). Alles optimal!
Und Berry hatte wohl auch schon das Fahren abseits vom Teer kennengelernt. Auf dem Armaturenbrett befand sich noch hier und da roter Staub.

Als ich dann in der Hälfte zwischen Las Vegas und Kingman war, überkam mich innerlich eine richtige Ruhe. Die angenehme Fahrerei, die geliebte karge Landschaft um mich herum, die Sonnenstrahlen wärmten mich - ich war angekommen

In Kingman war der Himmel ziemlich bedeckt, die Sonne war hinter dicken Schleierwolken versteckt. Und viel weiter vorn - aber genau in der Richtung, in die ich fuhr - war ein komischer blauer Streifen, den konnte ich gar nicht zuordnen. Eigentlich zu dunkel für "richtig schön", aber irgendwie auch zu blass, um als "Gewitterwand" bezeichnet werden zu können. Naja, mal abwarten, bis ich dort bin. Ich würde mir nicht die Laune verderben lassen. Ich nehme es einfach so, wie es kommt.

Kurz vor 14 Uhr verließ ich den I40 und bog auf die 89 ab, mein heutiges Ziel war Prescott. Dies war mal wieder ne Hektik-Strecke: Ich wollte Landschaft gucken, die Locals wollten von A nach B kommen...

Das Wolkenband konnte ich nun identifizieren: Das war strahlend blauer Himmel. Nur in der Ferne wirkte es etwas "staubig" und erweckte den Eindruck, dass es eine Schlechtwetterzone ist.

Ich fuhr jedoch nicht direkt nach Prescott, sondern bog erst auf den Highway 98A ab, denn ich wollte noch in Jerome den State Park besuchen. Gegen 15.30 Uhr erreichte ich den Ortseingang. Dort war gleich erstmal ne längere Baustelle mit one way Ampel. Das dauerte. In Jerome dann das übliche Gewusel aus vielen Autos und vielen Touristen, dazu noch die engen Straßen. Selbstverständlich landete ich erstmal dort, wo ich eigentlich gar nicht hin wollte, nämlich in der Pseudo Gold King Mine and Ghost Town. Naja, nachdem ich nun schon mal dort war, wollte ich auch ein paar Blicke auf die ganze Ansammlung von altem Gerümpel werfen. Im "Visitor Center" wurde ich von einem Herrn nicht definierbaren Alters begrüßt. Dessen Äußeres passte zu "Ghost". Er sah aus, als wäre er Frankensteins Gesellenstück. Ich blätterte meinen Obulus hin und ging in das Gelände.
So vielversprechend es von weitem vielleicht auch aussehen mag, bei näherer Betrachtung hält das nicht stand Sicherlich befinden sich in der riesigen Schrott-Ansammlung ein paar interessante Kleinode, aber die kann man quasi gar nicht entdecken, weil einfach viel zu viel gesammelt und angehäuft wurde.
Man könnte auch einfach "dekorierter Schrottplatz mit Eintritt" dazu sagen.
Um das Gelände wieder zu verlassen, musste man erneut durch das "Visitor Center". Der Weg führte nun etwas bergan und ein kleines Steinchen kollerte mir entgegen und landete natürlich genau auf dem kaputten Zeh.
Diesen Abstecher hätte ich mir wirklich sparen können.

Etwas angesäuert fuhr ich nun zum richtigen Historic State Park. Aber dort angekommen animierte mich so überhaupt gar nix zum Aussteigen und ich drehte gleich wieder um.

Der Ort Jerome gefällt mir eigentlich sehr gut. Irgendwie ne nette Mischung aus Galerien, Shops und dazu noch die alten Häuser. Irgendwann muss ich mir da mal die Zeit nehmen, um dort ein wenig herumzuschlendern.

Nun fuhr ich aber nach Prescott bzw. Prescott Valley, dort hatte ich mir ein Zimmer im Days Inn reserviert. Gegen 17.15 Uhr checkte ich ein, machte mich aber gleich wieder auf den Weg zum Watson Lake, wo ich kurz vor 18 Uhr eintraf.
Die Felsen direkt unten am Wasser lagen schon im Schatten, daher begnügte ich mich mit dem oberen View Point als Fotostandort. Der Anblick der in der Spätsonne leuchtenden roten Felsen und das tiefblaue Wasser des Sees war einfach herrlich! Ein richtiges Top nach dem Flop mit der Ghost Town.

Da ich vorhin in der Nähe vom Motel nirgends ein Restaurant erspäht hatte, fuhr ich anschließend nach Prescott rein. Erst wurde Berry aufgetankt, er hatte gesoffen, als hätte er ein Loch im Tank. Dann machte ich mich auf die Suche nach einem Restaurant. Im alten Ortskern entdeckte ich ein mexikanisches Restaurant, klein und überhaupt keinen "Fast Food Touch". Ein paar Meter weiter war ein Parkplatz frei - passt!
Meine Chicken Fajitas waren sehr gut, aber natürlich wieder viel zu viel.

Gegen 20 Uhr war ich zurück im Motel und machte es mir nach einer erfrischenden Dusche am Netbook bequem. Zum Tippen der Notizen kam ich aber gar nicht so richtig, denn ich musste doch erstmal einiges nachlesen etc.
Den Hinflug-Tag empfinde ich immer wie so eine Art Zeitloch. Die Tage, bevor man startet, da informiert man sich über das Wetter usw. Und dann ist man quasi 24 Stunden von den Infos irgendwie abgeschnitten. Mich am Flughafen mal fix irgendwo einzuloggen usw., da habe ich dann doch nicht die Nerven und die Zeit dazu. Daher ist es dann immer der Abend vom ersten richtigen Urlaubstag, an dem ich mir dann erstmal ne "Aktualisierung" verpasse.

Das Licht wurde um 23.30 Uhr ausgeknipst.


Die Karte wurde mit TopoUSA von www.delorme.com erstellt.

Gefahrene Meilen: 330