Prolog

1. Tag:
Hinflug

2. Tag:
Las Vegas - Prescott Valley

3. Tag:
Sedona

4. Tag:
Sedona

5. Tag:
Sedona - Blanding

6. Tag:
Moab: Arches National Park

7. Tag:
Moab: Sand Flats Road, Picture Frame Arch

8. Tag:
Moab: Secret Spire, Spring Canyon Point, Shafer Trail

9. Tag:
Fahrt nach Overton, Valley of Fire

10. Tag:
Valley of Fire

11. Tag:
Fahrt nach Ridgecrest, Trona Pinnacles

12. Tag:
Ghost Town Ballarat, Charcoal Kilns, Skidoo Mine

13. Tag:
Alabama Hills

14. Tag:
Titus Canyon, Racetrack Playa

15. Tag:
Ghost Town Berlin

16. Tag:
Ghost Town Bodie, Mono Lake

17. Tag:
Ghost Town Bodie, Mono Lake, Tioga Pass

18. Tag:
Ancient Bristlecone Pines

19. Tag:
Joshua Tree National Park

20. Tag:
Joshua Tree National Park

21. Tag:
Joshua Tree National Park

22. Tag:
Kelso Depot, Las Vegas

23. - 25. Tag:
Las Vegas und Rückflug

Fazit

Dienstag, 24. Mai 2011
"A perfect Day"


Ich schlug die Augen auf und sah das Sonnenlicht, welches durch die Vorhänge lugte. Ich hatte so gut geschlafen und streckte mich genüsslich. Wir waren dem Regen und kalten Wetter entkommen, es würde ein wunderbarer Tag werden. Ich fühlte mich, als ob ich den Amazonas alleine wieder aufforsten kann.

Dann fiel mein Blick auf die Uhr. und ich erstarrte. Schreck lass nach! Es war bereits 7 Uhr! Ich hatte verschlafen! Ich muss gestern beim Umstellen der Zeit irgendeinen Mist eingegeben haben und der Wecker hatte nun nicht geklingelt. So musste heute früh alles dreimal so schnell gehen - gleich Stress am frühen Morgen und nicht mal Zeit für einen Kaffee und eine Zigarette. Sowas kann ich leiden wie einen Blasenkatarrh!

Gerade so schaffte ich es, pünktlich um halb acht fertig zu sein und traf mich dann mit Gerd zum Frühstück. Anschließend trank ich vor dem Motel noch einen weiteren Kaffee und rauchte gemütlich eine Zigarette. Dabei plauschte ich ein Weilchen mit Debby, der netten Besitzerin.

Dann ging's aber los ins Valley of Fire, wo wir heute den ganzen Tag verbringen wollten. Da ich letztes Jahr von dem südlichen Teil gegenüber vom East Entrance so begeistert war, wollte ich mir den nördlichen Teil anschauen. Dies war unser erstes Ziel heute.

Ich könnte jetzt schreiben, dass ich vor lauter Ergriffenheit auf den Boden sank, sobald ich aus dem Auto ausgestiegen war - nur würde das nicht stimmen. Mein zweiter Vorname ist nämlich Schussel und diesem wurde ich gleich gerecht. Beim Loslaufen übersah ich das Ende des Asphalts und machte einen Kniefall in die leicht abschüssige Böschung. Peinlich. Außerdem pieksten sich ein paar kleine Steinchen schmerzhaft in die Handflächen. Aber egal - alles war heil und wir stiefelten los.

Gleich zu Beginn war auch eine interessante Felsformation, aber das war es dann auch schon.

Die Latscherei bis zur Felswand war so öde, das war schon mal "schlechte Laune verdächtig". Auf der Südseite ist es ganz anders, dort lockt einen eine Felsformation an der nächsten immer weiter ins Gelände hinein. Hier überhaupt nicht. Nur Grasbüschel. dann noch Sand... Da latscht man fast zwei Meilen auf die Felsen zu und hat zwischendurch nix zum Gucken.

Als wir nach gefühlten Stunden an dem Felshügel ankamen, verweigerte ich weitere Erkundungen... Ich meuterte und machte eine Zigarettenpause. Gerd kraxelte noch bissl rum und fotografierte einen großen Doppel-Arch.

Zurück am Parkplatz ging es fix zu den Beehives, dann zum Windstone Arch, dem Piano und dem Arch Rock.
Die Zeit raste. Die Uhr zeigte schon 12 Uhr und es war knackig warm, knapp 90°F. Wir beschlossen, bei den Seven Sisters eine kleine Rast im Schatten einzulegen. Dort saß schon ein deutsches Paar und fütterte die Hörnchen. Da war ich natürlich gleich voller Begeisterung dabei. Die sind ja soooo niedlich

Meine Tüte Hamsterfutter kam zum Einsatz.

Die haben sich die Körnchen sogar aus der Hand geholt, dann aber schnell wieder weg

Der Volltreffer war aber, als ich eine Flasche Wasser holte und den Deckel mit Wasser füllte. Unglaublich, wie durstig die kleinen Kerlchen waren. Das eine Hörnchen nahm den Deckel sogar in die Vorderpfoten und kippte ihn, um auch die letzten Tropfen aufschlecken zu können. Dann entführte es den Deckel.
Ich war im 7. Himmel. Nach so vielen Hörnchen-losen Jahren hatte ich endlich wieder Hörnchen um mich rum

Wir leisteten den kleinen lustigen Kameraden bestimmt 1,5 Stunden Gesellschaft.

Mir tut es trotzdem immer wieder richtig weh, wenn Tiere etwas sofort annehmen und begreifen. So wie die Hörnchen jetzt beim Trinken, oder letztes Jahr Sammy, als ich ihm sein Katzenhaus auf den Balkon stellte. Da merkt man, wie sehr sie das dann auch wirklich brauchen.

Dann fuhren wir durch die herrliche Rainbow Vista bis hinten zu den White Domes. Den Trail sparten wir uns aber, da wir ihn beide schon kannten. Daher ging's zurück zum Parkplatz, gegenüber von dem markanten grauen Gibraltar Fels. Gerd kannte die Rainbow bzw. Fire Wave noch nicht und so machten wir uns auf den kurzen Weg dorthin.

Die Sonne gab wirklich ihr Bestes und daher machten wir anschließend eine Pause bei den überdachten Picknick Plätzen am Mouse's Tank Parkplatz. Im Schatten stärkten wir uns mit einem kalten Gatorade für die nächste Exkursion.

Wir fuhren zum Fire Canyon Overlook.

Diesen Ausblick kannten wir beide schon und wollten daher ein Stückchen weiter vorn einfach mal etwas in die Richtung des Canyons laufen. Das Auto wurde in einer kleinen Bucht am Rand der Gravelroad geparkt und wir gingen querfeldein nach Süden. Sofort zog uns die Landschaft in ihren Bann. Das Gelb der Felsen leuchtete herrlich im Nachmittagslicht, dazu der Kontrast der roten Steine - ein Rausch aus Farben und Licht

Interessante Felsformationen, schöne Ausblicke auf den Fire Canyon und auch zwei Arche sahen wir dort. Wieder eine wunderbare Ecke in diesem herrlichen Park!

Die offene Rechnung mit dem Pagoda Arch blieb offen, denn als wir dann dort an der Parkbucht waren, sah ich, dass dieser noch (oder schon wieder?) komplett im Schatten lag. Außerdem würde es bissl Kletterei werden und ich konnte es nicht richtig einschätzen, ob dies mit meinem noch immer gehandicapten Fuß gehen würde. Daher ließ ich es lieber bleiben. Nicht auszudenken, wenn mir ein Schotterstein auf den Zeh kullert.

Nun ging es zurück Richtung East Entrance. Wir besuchten noch den Arrowhead Arch - endlich sah ich den Kerl mal im richtigen Licht.

Bisher war ich ja immer vormittags bzw. mittags dort gewesen.

Auf dem Hügel gleich daneben hatte ich gestern einen schönen filigranen Arch erspäht, der wollte auch noch fotografiert werden.

An der Entrance Station machten wir noch eine Getränkepause und überlegten, was wir nun machen. Es war 18.20 Uhr, der Sunset würde aber wohl nicht so toll werden, denn es waren schon wieder einige Wolken unterwegs. Und wir waren beide platt. Die Hitze, die Eindrücke, den ganzen Tag aus dem Auto raus und wieder rein, die paar kurzen Wanderungen - es war ein super Tag, aber auch irgendwie anstrengend. Daher beschlossen wir, jetzt Feierabend zu machen.

In Overton kehrten wir noch im Sugar's ein.

Ein nettes Mittelding zwischen Diner und Sports Bar mit einer Einrichtung, wie man sie aus Filmen kennt. Mit guter einheimischer Küche, denn unsere Philly Cheese Steak Sandwiches waren absolut lecker. Dazu noch zwei kalte Miller, um den Flüssigkeitshaushalt wieder aufzufüllen.

Im Motel spülte ich mir erstmal unter der Dusche das Sonnencreme-Schweiß-Staubgemisch vom Körper und traf mich dann mit Gerd noch gemütlich auf ein Bier am Pool. Leider war der warme Wind so heftig, dass es schon nicht mehr angenehm war.

Zurück im Zimmer wurden dann Bilder und GPS-Dateien überspielt und gesichert. Das Tippen der Notizen dauerte heute nicht sehr lange, denn wie immer an solchen ausgefüllten Tagen habe ich eigentlich wenig zu schreiben.

Gegen 23.30 Uhr war ich mit allem fertig, schaute noch fix im Forum vorbei und dann - Licht aus.

Die Karte wurde mit TopoUSA von www.delorme.com erstellt.

Gefahrene Meilen: 60

;arr: Info-Seite: Westlich vom Fire Canyon